
Dazu hatten sie zu einer Kundgebung am Ort des Geschehens aufgerufen. Die Überlebende Aynur Satır machte deutlich, dass es ihr wichtig sei, ihre Angehörigen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Von Seiten der Unterstützer hieß es, der Brandanschlag von Wanheimerort sei ein weiterer Fall, in dem Rassismus nicht als Tatmotiv angesehen werde - obwohl Augenzeugen und Überlebende von Hakenkreuzen am Hauseingang berichteten und die Täterin später nach der Tat auch noch Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft gelegt habe. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Renner kritisierte via Facebook, bis heute gebe es keine hinreichende Aufklärung und Gerechtigkeit.
In der Nacht vom 26. auf den 27. August 1984 brannte ein Wohnhaus in dem Duisburger Stadtteil. Sieben Menschen türkischer Herkunft kamen ums Leben, weitere 23 wurden verletzt. Die meisten Opfer sind Angehörige der Familien Satır und Turhan. Die geständige Täterin wurde 1996 verurteilt und als Pyromanin in die Psychiatrie eingewiesen. Extremistische Motive blieben Jahrzehnte lang unberücksichtigt. Seit letztem Jahr wird erstmals überhaupt im öffentlichen Raum mit einer Gedenktafel an die Tat erinnert. Beobachter sprechen auch vom "vergessenen Anschlag" von Duisburg.
Diese Nachricht wurde am 26.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.