Ministerin Paul (Grüne) unter Druck
Opposition will wegen Solingen-Anschlag gegen die NRW-Landesregierung vor Verfassungsgerichtshof ziehen

In Nordrhein-Westfalen will die Opposition die Landesregierung juristisch zur Offenlegung von Beweismitteln im Fall des Anschlags von Solingen zwingen.

    Zu sehen ist eine LED-Anzeige. Darauf steht Solingen gedenkt der Opfer vom 23. August 2024.
    Die Stadt Solingen erinnert mit einem Schild an die Opfer des Anschlags im August 2024. (picture alliance / dpa / Christoph Reichwein)
    Die SPD-Obfrau im Untersuchungsausschuss, Kapteinat, kündigte den Gang vor den Verfassungsgerichtshof an - zusammen mit der FDP. Statt versprochener Transparenz erlebe man eine Blockadehaltung von CDU und Grünen. Mit ihrer Regierungsmehrheit hätten sie Beweisanträge abgelehnt, die die Kommunikation von vier Mitarbeitern der zuständigen Landesministerin Paul, Grüne, offenlegen sollten. Dabei stehe auch die Frage im Raum, ob Paul gelogen habe. Eine Grünen-Sprecherin erklärte, die Beweisanträge seien unverhältnismäßig und für die Sachaufklärung ungeeignet. Paul steht unter Druck. Ihr wird die gescheiterte Überstellung des Attentäters, eines syrischen Asylbewerbers, nach Bulgarien vorgeworfen. Zudem soll sie nach der Tat lange nicht erreichbar gewesen sein. Der Attentäter hatte vergangenes Jahr drei Menschen in Solingen getötet und acht verletzt. Vergangene Woche wurde er zu lebenslanger Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt.
    Diese Nachricht wurde am 16.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.