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Orchideenfach mit besten Aussichten

    Ganze vier Universitäten in Deutschland bieten derzeit Tibetologie als Studienfach an: Hamburg, München, Leipzig und Bonn. Die ersten Vorlesungen an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn gab es zu Beginn der Sechzigerjahre. Die Atmosphäre ist familiär, heute sind rund 120 Studenten eingeschrieben. In diesem Semester fand der Studiengang deutlich mehr Zuspruch als in den vergangen Jahren. "Das mag daran liegen, dass das Interesse an Tibet in der Öffentlichkeit offensichtlich gewachsen ist", vermutet Rudolf Kaschewsky, Dozent für Klassisches Tibetisch in Bonn. Bei vielen Studierenden spielt auch das Interesse für den tibetischen Buddhismus eine große Rolle. Schließlich gibt es zwei hohe Lamas am Institut und einen Geshe, einen tibetischen Gelehrten, die über Buddhismus lehren. Unterrichtet wird aber auch in Landeskunde, Politik und tibetischen Sitten und Gebräuchen. Ein weiteres großes Feld sind Übersetzungen - eine knifflige Arbeit, die den romantischen Blick auf das Fach schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Bei rund ein bis zwei Absolventen pro Jahr sind die Berufsaussichten der Tibetologen auf dem Arbeitsmarkt gut.

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    Das Institut für Sprach- und Kulturwissenschaft Zentralasiens der Uni Bonn hält neben Informationen zum Studium auch viele Links zum Thema Tibet bereit.