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Ordnung am Himmel

Am Abend sind mehrere Sternbilder des Tierkreises am Südhimmel zu sehen. Der Löwe strebt Nase voran auf den Westhorizont zu; die Jungfrau folgt ihm; Kopf und Stachel des Skorpions sehen Sie im Süden und der Schütze klettert über den Südosthorizont - nahe am fast vollen Mond.

Von Damond Benningfield |
    Diese bekannten Sternbilder bestehen überwiegend aus Strichfiguren markiert von ihren hellsten Sternen. Sie haben genau festgelegte Grenzen - vergleichbar mit den politischen Grenzen zwischen Ländern unserer Erde. Heute vor 75 Jahren wurden die Grenzen der Sternbilder international festgelegt.

    Zuvor gab es kein einheitlich akzeptiertes System für die Definition der Sternbilder. Himmelsatlanten zeigten unterschiedliche Grenzen und manchmal komplett andere Sternbilder. Dieses Chaos machte es schwer für Astronomen, ihre Entdeckungen und Erkenntnisse auszutauschen.

    Deshalb beauftragte die International Astronomical Union den Astronomen Eugene Delporte, eine einheitliche Himmelskarte mit 88 Sternbildern zu entwerfen.

    Anhand von bereits bestehenden Himmelsatlanten und Sternführern passte Delporte die Sternbilder in ein Raster ein, das dem Längen- und Breitengradsystem der Erde ähnelt. Doch wichen seine Grenzen oft von dem starren Schema ab, weil er seinen Sternbildern die zu den klassischen Sternbildern gehörenden richtigen Sterne zuordnen wollte.

    1928 akzeptierte die IAU Delportes Arbeit. Abgeschlossen und veröffentlicht wurde sie erst im Jahr 1930. Damit war die Geographie des Himmels festgelegt und jeder Stern hatte ein Sternbild bekommen, das er sein Zuhause nennen konnte.