Ordnung aus dem Chaos
Heute und morgen nacht nähert sich die Mondsichel den beiden hellsten Planeten: Jupiter und Venus. Achten Sie etwa eine Stunde vor Dämmerungsanbruch auf den Osthimmel. Sie sehen Jupiter links unterhalb der Mondsichel - und die Venus auf derselben Linie etwas tiefer. Ein gutes Stück rechts oberhalb erkennen Sie den goldenen Saturn. Jupiter zeigt sich so hell, weil er riesig ist. 1300 Erden könnten in seinem Schlund verschwinden. Die Wolken, die den Riesenplaneten einhüllen, reflektieren das meiste Sonnenlicht, das auf sie trifft. Der Riesenplanet erhielt seinen Namen nach dem römischen König der Götter. Für die alten Griechen hieß dieser Gott Zeus und davor für die Babylonier Marduk. Marduk verdiente sich seine Lorbeeren, indem er das Chaos überwand, das Tiamat hinterlassen hatte. Sie hatte den anderen Göttern den Krieg erklärt und ihre eigene Armee von Ungeheuern geboren. Sie selbst verwandelte sich in einen Drachen. Da Marduk die Herrschaft über den Himmel hatte, griff er die Ungeheuer mit einem schweren Gewitter an. Schon bald konnte er Tiamat gefangen nehmen. Als sie sich ergab, erklärte man Marduk zum König der Götter. Um die Ordnung wieder herzustellen, teilte Marduk das Jahr in 12 Monate ein. In jedem dieser Monate dominierten drei helle Sterne am Nachthimmel. Dabei verlieh Marduk dem Planeten Jupiter die Herrschaft über den Tierkreis - die wichtigste Sternbildreihe. So wurde der Riesenplanet zum himmlischen Symbol seiner göttlichen Macht. Sie sehen den göttlichen Planeten vor Tagesanbruch links unterhalb des Mondes.