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Ordnungsprinzip mit Hang zur Brechung

Es geschah vor 15 Milliarden Jahren. Aus dem Nichts, genauer gesagt dem physikalischen Vakuum, entstanden Raum, Zeit und Elementarteilchen. Genauer gesagt Teilchen und Antiteilchen. Die Verwandlung von Materie und Antimaterie in Licht geschieht Teilchen für Teilchen. Jeder elementare Baustein, jedes Quark und jedes Elektron oder Neutrino hat "sein" Antiteilchen, ein physikalisches Spiegelbild, mit entgegengesetzter elektrischer Ladung, aber ansonsten gleichen Eigenschaften. Kommen sie sich nahe, verschmelzen sie in einer Art zerstörerischer Liebesakt zu purer Energie. Wäre das in der Frühphase des Kosmos mit allen Teilchen in gleicher Weise geschehen, bestünde das ganze All nur aus Licht. "Eine hohe Symmetrie wo noch alle Elementarteilchen ebenbürtig nebeneinander her existiert haben, alle Teilchen und Antiteilchen", so der Festkörperphysiker Janos Hajdu, "ist im Laufe der Abkühlung des Universums dann abgelöst worden durch einen Zustand niedriger Symmetrie, und der Zustand gebrochener Symmetrie zeichnet sich dadurch aus, dass wir aus Teilchen bestehen und von Teilchen umgeben sind, und nicht von Antiteilchen".

Bernd Schuh |
    Die Natur hat sich klar für die Dominanz der Materie entschieden, der kosmische Kompass schwankt nicht mehr unentschlossen zwischen Teilchen und Antiteilchen hin und her, sondern zeigt eindeutig in eine Richtung.

    Wie kommt diese Bevorzugung oder Symmetrieverletzung auf der Ebene der Naturgesetze zustande? Antworten auf diese Frage gibt die Sendung von Bernd Schuh.