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Orgel-Virtuosinnen in Frankreich
Emanzipation am Orgeltisch

Seit dem Spätmittelalter verbindet man die "Musikheilige" Cäcilia mit dem Orgelspiel. Und doch blieb die Welt der Kirchenemporen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine reine Männerdomäne. Von Frankreich aus eroberten dann aber einige junge Frauen den Orgeltisch.

Am Mikrofon: Bernd Heyder |
    Der Orgelprospekt der Hauptorgel der Kirche Saint-Sulpice in Paris.
    Die Clicquot und Cavaillé-Coll Orgel von Saint-Sulpice in Paris. An ihr hat Marcel Dupré alle Schülerinnen unterrichtet (imago stock&people)
    An den frei einsehbaren Orgelspieltischen der großen Konzerthäuser lösten sie wahre Begeisterungsstürme aus mit ihren grandiosen Interpretationen und Improvisationen auf der "Königin der Instrumente". Zwei von ihnen, Jeanne Demessieux und Marie-Claire Alain, haben Weltruhm erlangt.
    Die Historischen Aufnahmen stellen sie einmal in den Kontext dreier nicht weniger genialer Kolleginnen, die ebenfalls in den 1930er und 40er-Jahren die Pariser Konservatoriums-Klasse von Marcel Dupré durchliefen und anschließend in Kirche und Konzertsaal glanzvoll Karriere machten: Marie-Louise Girod-Parrot, Rolande Falcinelli und Marie-Madeleine Duruflé.