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Orion-Nebel

Nach Einbruch der Dunkelheit zeigt sich der Himmelsjäger Orion im Südosten. Besonders markant ist eine kurze Linie aus drei gleich hellen Sternen, die im gleichen Abstand voneinander leuchten. Das ist der Gürtel des Orion.

Von Dirk Lorenzen |
    Oberhalb leuchten die beiden Schultern Beteigeuze, links, und Bellatrix, rechts. Die Füße des Orion bilden Saiph, links, und Rigel, rechts. Orion hat auf der himmlischen Jagd auch ein Werkzeug dabei: sein Schwert. Auch das Schwert ist zu sehen. Es ist eine kleine Kette aus schwachen Sternen unterhalb des Gürtels. Mitten im Schwert fällt ein diffuser Lichtfleck auf: Der Orion-Nebel. Er ist an dunklen Orten schon mit bloßem Auge zu erkennen. Im Fernglas ist er unübersehbar.

    Was dort leuchtet, ist eine gigantische Sternfabrik. Ein Gas- und Staubwolke, die zigtausendmal so viel Masse enthält wie unsere Sonne. Dort entstehen Sterne fast wie am Fließband. Mehr als 700 Sterne haben Astronomen bei Beobachtungen mit den größten Teleskopen der Welt entdeckt.

    Die Sterne im Orion-Nebel dürften kaum älter als 300.000 Jahre sein – die jüngsten sind vermutlich erst vor gut zehntausend Jahren aufgeflammt. Nach kosmischen Maßstäben sind diese Sterne noch feucht hinter den Ohren.

    Viele der jungen Sterne im Orion-Nebel sind von dunklen Gas- und Staubscheiben umgeben, aus denen sich in den kommenden Millionen Jahren Planeten bilden dürften. Unsere Sonne war vor gut viereinhalb Milliarden Jahren in einem ganz ähnlichen Zustand – herausgekommen ist dann die Erde...

    Beobachtung des Orion-Nebels durch das Hubble-Weltraumteleskop

    Beobachtung des Orion-Nebels mit dem Very Large Telescope in Chile