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Orionnebel - näher als gedacht

Auch Sterne, die den Nachthimmel so wunderbar schmücken, sind nicht ewig. Wie wir Menschen werden sie geboren, leben ihr Leben und sterben. Die bekannteste Sterngeburtsstätte ist der Orionnebel - eine Wolke aus Gas und Staub, die man mit bloßem Auge sehen kann - im Sternbild Orion, abends recht hoch am Südhimmel.

Von Damond Benningfield |
    Zwei neue Studien deuten darauf hin, dass der Orionnebel uns ca. 300 Lichtjahre näher ist als bisher angenommen. In einer Studie haben Astronomen der Universität von Kalifornien in Berkeley die Parallaxe eines Sterns des Nebels gemessen.

    Die Parallaxe ist eine winzige Veränderung in der scheinbaren Position eines Sterns am Himmel. Verursacht wird sie, weil unsere Erde, während sie um die Sonne läuft, ihre Stellung relativ zu dem Stern verändert.

    Hält man beispielsweise einen Finger vors Gesicht und betrachtet ihn abwechselnd mit dem linken und dem rechten Auge, so verschiebt sich seine Position scheinbar vor dem Hintergrund. Indem man misst, wie viel sich der Finger zu bewegen scheint, kann man seine Entfernung vom Auge bestimmen. Dieses Verfahren kann man auch auf die Sterne anwenden. Die Parallaxe eines Sterns verrät seine Entfernung zur Erde.

    Die Berkeley-Astronomen arbeiteten mit einer Kette von 10 Radioteleskopen, die zwischen Hawaii und der Karibik aufgestellt sind. So konnten sie die Parallaxe des Sterns im Orionnebel erfassen. Mit einer Unsicherheit von wenigen Dutzend Lichtjahren hat dieser Stern einen Abstand von 1270 Lichtjahren zu uns. Es ist die bisher genaueste Entfernungsmessung eines Sterns im Orionnebel.