Auch Arthrosegeplagte dürfen hoffen: Kleinste Eingriffe sollen die alte Beweglichkeit wieder herstellen, wie William Vorsatz auf dem Deutschen Othopädenkongress (und der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie) vergangene Woche in Berlin erfuhr.
Wenn die Wirbelsäule verletzt ist, drohen Folgeschäden: Zerstörte Bandscheiben und Wirbel können Nerven und das Rückenmark schädigen. Eine rechtzeitige Operation stabilisiert die Wirbelsäule. Professor Rudolf Beisse von der Unfallklinik Murnau:
Der Defätismus, den man früher an den Tag gelegt hat, dass ein Querschnittgelähmter querschnittgelähmt bleibt, ist heute nicht mehr gerechtfertigt, der querschnittgelähmte Patient hat bestimmte Chancen, wenn er schnell operiert wird, zumindest auf eine Wiedererlangung von Teilfunktionen und in seltenen Fällen auch auf Rückgang des Lähmungsbildes. Also es ist wichtig, sofort und umgehend zu operieren, zu stabilisieren, den Wirbelkanal frei von Fragmenten zu bringen.
Bei herkömmlicher Operationsweise müssen Brustkorb oder Bauchraum oder auch beide ausgedehnt geöffnet werden. Der Zugang zur Wirbelsäule ist äußerst schwierig und für den Patienten extrem belastend. Deshalb hat die Unfallklinik Murnau vor acht Jahren die erste minimal-invasive Operation gewagt. Mittlerweile haben die Chirurgen dort 750 mal erfolgreich endoskopisch operiert. Durch eine hochauflösende Kamera zeigt Beisse, was die Chirurgen im Inneren des Körpers sehen:
Über diese kleinen Schnitte kann man nicht nur sozusagen in den Brustkorb hineinschauen, sondern auch komplexe Operationen durchführen. Wie zum Beispiel auch den Einsatz von Schrauben oder eben einer Platte, wie wir sie zur Instrumentierung der Wirbelsäule benötigen, Sie sehen die hervorragende Bilddarstellung, Sie sehen hier den Vorgang, wie wir hier oben rechts einsetzten diese Schraube, zur Sicherung der korrekten Lage der Schraube werden wir in bestimmten Abschnitten auch eine Röntgenkontrolle durchführen, um Verletzungen des Rückenmarks beim Eindrehen derartiger Schrauben oder Fehllagen zu vermeiden.
Die ersten endoskopischen Operationen waren allerdings noch relativ einfach: Da hat Beisse beispielsweise kaputte Bandscheiben entfernt und dann neue Knochenstücke eingesetzt. Heute werden ganze Wirbel ersetzt und die Wirbelsäule wird mit Platten verschraubt. Der ferngesteuerte Eingriff ist präziser als die konventionelle Operation. Zunächst liefert ein Kernspintomograph ein genaues Bild von der schadhaften Stelle.
Es gibt mittlerweile Systeme, die es gestatten, über kleinste Schnitte die Implantate einzubringen und auch miteinander zu verbinden, auch dort sind minimal-invasive Methoden auf dem Vormarsch.
Wie bei einem Schiff in einer Flasche werden die einzelnen Teile erst im Körper zusammen gebaut. Zunächst muss der Chirurg lange virtuell oder als Gast in ausbildenden Krankenhäusern trainieren. Aber der Aufwand lohnt sich:
Heute wissen wir, dass das Ergebnis äußerst erfreulich für den Patienten ist, dass er eben sehr schnell wieder seine Funktion erlangt, und auch einen Funktion erlangt, die er vorher über das offene Verfahren seltener erreicht hat.
Die endoskopischen Eingriffe hinterlassen zudem kaum noch Narben. So zu operiere hilft aber auch bei Knorpelschäden. Da Knorpel keine Blutgefäße haben, heilen Defekte kaum aus, Je schwerer die Schädigung, desto eher kommt es zur Arthrose, einer Verknöcherung des knorpelartigen Gewebes. Versteifungen, Schwellungen und Schmerzen folgen. Kleinere Schäden werden seit einiger Zeit minimal-invasiv operiert. Dazu entnehmen die Chirurgen winzige Stücke aus intakten Arealen und verpflanzen sie an die Schadstelle. Das geht aber nur bei einem Knorpelschaden bis maximal vier Quadratzentimetern Fläche. Sonst hilft lediglich eine Knochenzelltransplantation. Hierbei werden die Knochenzellen im Labor vermehrt. Prof. Kuno Weise von der Unfallklinik Tübingen:
Die neue Methode ist die, dass wir die Knorpelzellen in eine Trägersubstanz einimpfen. Und diese Trägersubstanz dann so zuschneiden, wie der Defekt ist, mit einigen wenigen Nähten, diese Trägersubstanz in den Defekt hineinnähen, und dann dort sich die Knorpelzellen sozusagen vermehren und eine neue Knorpelmatrix bilden. Die Erfahrungen zeigen, dass, je länger dieses Verfahren beobachtet wird, d. h. je später man Nachuntersuchungen über Kernspintomographie oder auch Athroskopie macht, um so mehr wird dieser transplantierte Knorpel wieder den Gelenkknorpel ähnlich.
In fünf bis zehn Jahren, so schätzt Weise, könnten die neue Methode so selbstverständlich, dass nicht nur Unfälle, sondern auch viele Arthosen damit erfolgreich behandelt werden.
Wenn die Wirbelsäule verletzt ist, drohen Folgeschäden: Zerstörte Bandscheiben und Wirbel können Nerven und das Rückenmark schädigen. Eine rechtzeitige Operation stabilisiert die Wirbelsäule. Professor Rudolf Beisse von der Unfallklinik Murnau:
Der Defätismus, den man früher an den Tag gelegt hat, dass ein Querschnittgelähmter querschnittgelähmt bleibt, ist heute nicht mehr gerechtfertigt, der querschnittgelähmte Patient hat bestimmte Chancen, wenn er schnell operiert wird, zumindest auf eine Wiedererlangung von Teilfunktionen und in seltenen Fällen auch auf Rückgang des Lähmungsbildes. Also es ist wichtig, sofort und umgehend zu operieren, zu stabilisieren, den Wirbelkanal frei von Fragmenten zu bringen.
Bei herkömmlicher Operationsweise müssen Brustkorb oder Bauchraum oder auch beide ausgedehnt geöffnet werden. Der Zugang zur Wirbelsäule ist äußerst schwierig und für den Patienten extrem belastend. Deshalb hat die Unfallklinik Murnau vor acht Jahren die erste minimal-invasive Operation gewagt. Mittlerweile haben die Chirurgen dort 750 mal erfolgreich endoskopisch operiert. Durch eine hochauflösende Kamera zeigt Beisse, was die Chirurgen im Inneren des Körpers sehen:
Über diese kleinen Schnitte kann man nicht nur sozusagen in den Brustkorb hineinschauen, sondern auch komplexe Operationen durchführen. Wie zum Beispiel auch den Einsatz von Schrauben oder eben einer Platte, wie wir sie zur Instrumentierung der Wirbelsäule benötigen, Sie sehen die hervorragende Bilddarstellung, Sie sehen hier den Vorgang, wie wir hier oben rechts einsetzten diese Schraube, zur Sicherung der korrekten Lage der Schraube werden wir in bestimmten Abschnitten auch eine Röntgenkontrolle durchführen, um Verletzungen des Rückenmarks beim Eindrehen derartiger Schrauben oder Fehllagen zu vermeiden.
Die ersten endoskopischen Operationen waren allerdings noch relativ einfach: Da hat Beisse beispielsweise kaputte Bandscheiben entfernt und dann neue Knochenstücke eingesetzt. Heute werden ganze Wirbel ersetzt und die Wirbelsäule wird mit Platten verschraubt. Der ferngesteuerte Eingriff ist präziser als die konventionelle Operation. Zunächst liefert ein Kernspintomograph ein genaues Bild von der schadhaften Stelle.
Es gibt mittlerweile Systeme, die es gestatten, über kleinste Schnitte die Implantate einzubringen und auch miteinander zu verbinden, auch dort sind minimal-invasive Methoden auf dem Vormarsch.
Wie bei einem Schiff in einer Flasche werden die einzelnen Teile erst im Körper zusammen gebaut. Zunächst muss der Chirurg lange virtuell oder als Gast in ausbildenden Krankenhäusern trainieren. Aber der Aufwand lohnt sich:
Heute wissen wir, dass das Ergebnis äußerst erfreulich für den Patienten ist, dass er eben sehr schnell wieder seine Funktion erlangt, und auch einen Funktion erlangt, die er vorher über das offene Verfahren seltener erreicht hat.
Die endoskopischen Eingriffe hinterlassen zudem kaum noch Narben. So zu operiere hilft aber auch bei Knorpelschäden. Da Knorpel keine Blutgefäße haben, heilen Defekte kaum aus, Je schwerer die Schädigung, desto eher kommt es zur Arthrose, einer Verknöcherung des knorpelartigen Gewebes. Versteifungen, Schwellungen und Schmerzen folgen. Kleinere Schäden werden seit einiger Zeit minimal-invasiv operiert. Dazu entnehmen die Chirurgen winzige Stücke aus intakten Arealen und verpflanzen sie an die Schadstelle. Das geht aber nur bei einem Knorpelschaden bis maximal vier Quadratzentimetern Fläche. Sonst hilft lediglich eine Knochenzelltransplantation. Hierbei werden die Knochenzellen im Labor vermehrt. Prof. Kuno Weise von der Unfallklinik Tübingen:
Die neue Methode ist die, dass wir die Knorpelzellen in eine Trägersubstanz einimpfen. Und diese Trägersubstanz dann so zuschneiden, wie der Defekt ist, mit einigen wenigen Nähten, diese Trägersubstanz in den Defekt hineinnähen, und dann dort sich die Knorpelzellen sozusagen vermehren und eine neue Knorpelmatrix bilden. Die Erfahrungen zeigen, dass, je länger dieses Verfahren beobachtet wird, d. h. je später man Nachuntersuchungen über Kernspintomographie oder auch Athroskopie macht, um so mehr wird dieser transplantierte Knorpel wieder den Gelenkknorpel ähnlich.
In fünf bis zehn Jahren, so schätzt Weise, könnten die neue Methode so selbstverständlich, dass nicht nur Unfälle, sondern auch viele Arthosen damit erfolgreich behandelt werden.