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Oscar für Düsseldorfer Design-Studenten

Die Fachhochschule Düsseldorf kann auf große Vorgänger im Fachbereich Design zurück blicken. Peter Behrens war einer der Gründungsväter des Corporate Design und schuf für AEG eine einheitliche ästhetische Unternehmensidentität. Helmut Schmidt-Rehn sorgte schon in den 70er Jahren für eine preisgekrönte Außendarstellung der Fachhochschule. Seine jüngsten Nachfolger haben sich wieder an die Arbeit gemacht, die Fachhochschule in neuartiger Weise zu präsentieren und eine Informationsarchitektur zu schaffen. Dabei nutzen sie alle Mittel moderner Kommunikation. Das haben sie gut gemacht, denn sie erhielten damit gleich zweifach den iF Award Gold, einen internationalen Design-Preis. Ausgezeichnet wurden sie in den Kategorien print-media und cross-media.

Von Christina Schaffrath |
    Rot, weiß, schwarz, grau, dazu klare Linien und Zweisprachigkeit - so präsentiert sich die Fachhochschule Düsseldorf seit diesem Sommer in Informationsheften und im Internet, zum ersten mal einheitlich mit allen Fakultäten. Dem Industrieforum Hannover war das seine höchste Auszeichnung wert: der iF Award in Gold. Warum das Projekt gestartet wurde, erklärt Professor Wilfried Korfmacher, Dekan des Fachbereichs Design.

    Weil die Selbstdarstellung der Hochschulen im Wissenschaftswettbewerb immer wichtiger wird, haben wir uns als Fachbereich Design die Aufgabe gestellt unser Wissen, unsere Expertise und vor allen Dingen auch, die Arbeit und den Einsatzwillen der Studenten damit heranzuführen und haben uns vor einigen Jahren dieses Projekt gestartet, wo wir im Grunde genommen uns die Aufgabe gestellt haben, die Selbstdarstellung der Fachhochschule Düsseldorf durch - so haben wir das genannt - eine komplett neue Informationsarchitektur zu lösen.

    Am Anfang stand eine intensive Recherche. Denn für die etwa 20 Studierenden und ihre Professoren galt es nicht nur ein passendes einheitliches Design zu finden, auch die Inhalte mussten abgesteckt werden. Selten wurde dabei professionelle Hilfe angefordert, wie zum Beispiel beim abschließenden Programmieren der Internetseiten. Doch die eigentliche Arbeit blieb bei den Studierenden. Diese waren mit viel Engagement bei der Sache. Die jetzigen Diplom Designer Markus Kremer und Thomas Meyer berichten:

    Wir haben ja auch parallel, keinen einzigen Kurs sonst machen können, weil wir von morgens bis abends an dem Projekt saßen, das war mehr Organisation als Gestaltung hinterher und vorher eigentlich auch und das war full time und das zwei Jahre, das habe ich vorher noch nicht gemacht.

    Das muss man sagen, ne Menge Nächte hier verbracht in der Hochschule. Wir haben auch Weihnachten hier gefeiert, haben gewichtelt und so und hatten auf dem Leuchttisch einen kleinen Tannenbaum stehen.


    Die neue Außendarstellung der FH Düsseldorf reicht vom einfachen Flyer über Broschüren bis hin zum neuen Internet Auftritt. Auch Diplomarbeiten und Powerpoint Präsentationen sollen zukünftig einheitlich gestaltet sein. So wird ein Corporate Design geschaffen, das Arbeiten und Veröffentlichungen der FH sofort erkennbar macht. Ein Aspekt, der für Professor Stefan Asmus besonders wichtig war.

    Weil wir ja ganz viele Fachbereiche sind in der Hochschule, und ganz unterschiedliche Auffassungen haben, müssen wir irgendwo auf einen gemeinsamen Nenner kommen und der gemeinsame Nenner ist für Gestalter immer der, dass das ganze möglichst einfach ist, möglichst simple, Wahrnehmbarkeit, Kommunizierbarkeit, Verständlichkeit das sind die Paradigmen die da auch drin stecken.

    Die größte Außenwirkung wird der neue Internetauftritt haben. Die Designer kreierten ein System, das von allen Fachbereichen mit eigenen Inhalten befüllt werden kann. Wie bei einer großen Autorenschaft dennoch Einheitlichkeit gewahrt bleibt, erklärt Professor Asmus:

    Also haben wir ein Containerprinzip entwickelt, wo ganz bestimmte Gestaltungsmerkmale in einer sehr einfachen Art und Weise immer wieder auftauchen, Container, da kann Text rein, da kann Bild rein, da kann Sound rein, die werden angeordnet wie ein Baukastensystem und so kann jeder faktisch auf dieser Basis sich seine Seiten auch wenn er Gestaltungslaie ist, zusammenbauen, Seiten sehen immer ähnlich aus, obwohl sie nicht gleich sind und dadurch haben wir dann diese gestalterische Disparatheit umschifft.

    Das Projekt muss als fortlaufender Prozess verstanden werden, der noch lange nicht vollendet ist. Je mehr Fachbereiche die neuen Kommunikationsstrukturen nutzen, desto größer wird die Vielfalt und Nutzbarkeit. Doch schon jetzt ist die Arbeit ein großer Erfolg für die Studierenden und die Professoren.

    Nur die Kommunikation an der eigenen Hochschule könnte noch verbessert werden. Von den Studierenden wusste kaum einer etwas von den goldenen Preise ihrer Kommilitonen. Und auch für den neuen Internetauftritt, war das Lob nicht einhellig.

    Deutlich besser als vorher, übersichtlicher, auch wenn das Menü ein bisschen komisch ist, es hat so viel Unterstrukturen und ist ein bisschen unübersichtlich.

    Ja ich meine ist auf den ersten Moment ungewohnt gewesen, weil die Struktur anders war, aber dann findet man sich ganz gut zurecht, gefällt mir ganz gut.

    Was mir nicht so gut gefällt, ist die Struktur, dass man immer erst runterscrollen muss, um die Menüs zu finden.

    Ich habe schon mal schönere Seiten gesehen, um jetzt auf bestimmte Fachbereiche zu kommen, fand ich die Navigationsstruktur ein bisschen gewöhnungsbedürftig.