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Ansiedelung von Chiphersteller TSCM in Dresden
Ostbeauftragter Schneider: "Innovationsregion Ostdeutschland nachhaltig gestärkt“

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Schneider, sieht in der Ansiedelung des taiwanischen Chip-Herstellers TSMC in Dresden einen wichtigen Innovationsimpuls für Ostdeutschland. Dabei schaffe die Ansiedlung nicht nur Arbeitsplätze, sondern mache Europa auch unabhängiger von Chip-Importen aus Asien, sagte der SPD-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die Bundesregierung habe dieses Vorhaben über viele Monate hinweg mit vorbereitet und unterstützt.

    Das Logo des Halbleiterhersteller TSMC in hellem Rot steht über einem Mikrochip.
    Der Halbleiterhersteller TSMC aus Taiwan investiert Milliarden in eine Chipfabrik in Dresden. (picture alliance / NurPhoto / Jakub Porzycki)
    Die nun getroffene Entscheidung sei von großer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland und Europa insgesamt, erklärte Schneider weiter. Bereits gestern hatte Bundeskanzler Scholz hat die Pläne von TSMC begrüßt. Die Entscheidung sei ein Beleg dafür, dass Deutschland trotz schlechter Konjunkturdaten Investoren anziehe, sagte der SPD-Politiker auf seiner Wahlkreis-Sommerreise im brandenburgischen Wildau. Deutschland entwickele sich wahrscheinlich zu dem großen Standort für die Halbleiterproduktion in Europa. Die Investition von TSMC reihe sich ein in eine Kette ähnlicher Investitionen anderer Konzerne. Deutschland sei ein guter Wirtschaftsstandort, erklärte Scholz.
    Ähnlich äußerte sich Bundeswirtschaftsminister Habeck. Der geplante Bau der Halbleiterfabrik des taiwanischen Konzerns TSMC trage substanziell zur Versorgung Deutschlands und Europas mit Halbleiterchips bei. Nach Einschätzung des Grünen-Politikers zeigt die Investitionsentscheidung, dass Deutschland ein attraktiver und wettbewerbsfähiger Standort sei, gerade auch bei Schlüsseltechnologien wie der Mikroelektronik. Das Bundeswirtschaftsministerium ermöglichte bereits mit einer Ausnahmegenehmigung, dass mit den Baumaßnahmen schnell begonnen werden kann. Die Bundesregierung unterstützt die Ansiedlung laut Medienberichten mit fünf Milliarden Euro, genehmigt werden muss die Beihilfe noch durch die EU-Kommission.
    TSMC wird die Fabrik zusammen mit Bosch, Infenion und NXP, einem niederländischen Halbleiterhersteller, bauen. Der Konzern wird 70 Prozent am geplanten Joint Venture halten. Gemeinsam sollen mehr als zehn Milliarden Euro in die Dresdner Halbleiter-Fabrik investiert werden, wie sie in einer gemeinsamen Presseerklärung bekanntgaben. "Ziel ist es, eine moderne 300-Millimeter-Fabrik zur Halbleiterfertigung aufzubauen, um den zukünftigen Kapazitätsbedarf der schnell wachsenden Automobil- und Industriesektoren decken zu können." Das Joint Venture mit dem Namen ESMC werde am Ende etwa 2.000 Arbeitskräfte haben. ESMC wolle in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 mit dem Bau der Fabrik beginnen und die Fertigung Ende 2027 aufnehmen.
    TSMC will die Chip-Fabrik in Dresden zusammen mit den Unternehmen Bosch, Infineon und NXP bauen. Der Bund will dem Vernehmen nach bis zu fünf Milliarden Euro zuschießen.
    Diese Nachricht wurde am 08.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.