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Demonstrationen gegen Rechtsextremismus
Ostbeauftragter Schneider (SPD) froh, dass "bürgerliche Mitte nicht in Apathie verfällt" - Gottschalk (AfD) spricht von "Panikorchester"

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Schneider, hat die bundesweiten Demonstrationen gegen die AfD und gegen rechtsextreme Bestrebungen als wichtiges Signal begrüßt.

    In Hamburg protestierten mehrere Tausend Menschen auf dem Jungfernstieg gegen Rechtsextremismus.
    Demonstration gegen Rechtsextremismus. (picture alliance / epd-bild / Stephan Wallocha)
    [Der SPD-Politiker sagte im Deutschlandfunk [pdf]|https://bilder.deutschlandfunk.de/bc/30/70/c1/bc3070c1-6c5b-4fb3-8fb1-c5634d73e665/schneider-104.pdf], er sei froh, dass die bürgerliche Mitte nicht in Apathie verfalle und bereit sei, demokratische Werte zu verteidigen. Zugleich betonte Schneider, dass sich AfD-Wähler von solchen Demonstrationen nicht umstimmen ließen. Die demokratischen Parteien rief er auf, sich mit der AfD stärker inhaltlich auseinanderzusetzen und deutlich zu machen, wofür sie stehe - etwa bei der Sozialpolitik.
    Der AfD-Bundestagsabgeordnete Gottschalk sagte im Deutschlandfunk, die bundesweiten Demonstrationen bildeten nicht die Mitte des Landes ab, sondern seien von Linken dominiert. Wörtlich sprach er von einem "Panikorchester auf den Straßen", das auf die starken Umfrageergebnisse der AfD zurückzuführen sei. Gottschalk räumte ein, dass es in seiner Partei einige sprachliche Entgleisungen gegeben habe, die AfD werde aber von Politik und Medien zu Unrecht in die rechtsextreme Ecke gestellt.
    In mehreren Städten hatten am Abend erneut tausende Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert - unter anderem in Paderborn, Bayreuth, Magdeburg und Greifswald. Am Wochenende hatten sich nach Angaben der Polizei bundesweit mehr als 900.000 Menschen an Demonstrationen beteiligt.
    Diese Nachricht wurde am 23.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.