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Ostern zum selber Rechnen

Die Regel ist ganz einfach: Ostern ist immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang. Doch was ist, wenn man wissen will, wann in zehn oder fünfzig Jahren Ostern ist und man keinen Jahrhundertkalender hat?

Von Dirk Lorenzen |
    Es reichen Papier und Bleistift und ein paar Formeln, die der große Mathematiker Carl Friedrich Gauß vor mehr als zweihundert Jahren formuliert hat.

    Zunächst teilt man die Jahreszahl durch 19 und nennt den Rest a. 2012 geteilt durch 19 ergibt 105 und den Rest 17.

    Dann teilt man das Jahr durch vier und nennt den Rest b. 2012 geteilt durch vier ergibt 503 und den Rest null.

    Jetzt teilt man das Jahr durch sieben und nennt den Rest c. In diesem Jahr ergibt das drei.

    Nun multipliziert man a mit 19 und zählt 24 hinzu. Das Ergebnis teilt man durch 30. Der Rest heißt d. In unserem Fall beträgt er 17.

    Jetzt multipliziert man b mit zwei, c mit vier und d mit sechs, addiert alles und zählt dann noch fünf hinzu. Das Ergebnis teilt man durch sieben und nennt den Rest e. In diesem Jahr kommt, bitte rechnen Sie nach!, der Rest null heraus.

    Wenn man nun zu 22 die Werte d und e addiert, so erhält man das Märzdatum des Ostersonntags. 22 plus 17 plus null ergibt den 39. März, also den 8. April. Carl Friedrich Gauß hat recht!

    Diese Formeln mögen fast wie Hexerei wirken. Tatsächlich sind sie eine nahezu geniale Rechenvorschrift, in der sowohl unserer Kalender mit den Wochentagen als auch der Mondlauf mit den verschiedenen Phasen steckt.

    Umfassende Darstellung der Gaußschen Osterregel

    Ausführliche Informationen zur Gaußschen Osterformel und zu den Ausnahmen der Regel