Freitag, 03. Mai 2024

Brauchtum
Osterreiter in der Lausitz singen christliche Botschaft

In der sorbischen Lausitz ziehen heute wieder Osterreiter von Dorf zu Dorf. Festlich gekleidet verkünden sie hoch zu Roß singend die Botschaft von der Auferstehung Christi.

31.03.2024
    Sorbische Osterreiter im Frack und mit Zyliner reiten an Ostersonntag (31.03.2024) von Ralbitz in der Lausitz in der traditionellen Osterprozession zu der Nachbargemeinde Wittichenau.
    Sorbische Osterreiter unterwegs in der Oberlausitz (picture alliance / epd-bild / Matthias Schumann)
    In der Gemeinde Räckelwitz machten sich am Morgen 270 Männer, gekleidet in schwarzen Gehröcke und mit Zylindern, auf ihren geschmückten Pferden auf den Weg ins rund zehn Kilometer entfernte Wittichenau. Das Bistum Dresden-Meissen schätzt, dass rund 1.500 meist katholische Sorben an neun Prozessionen teilnehmen. Sie werden begleitet von Kirchenfahnen, Jesusstatuen und Glockengeläut. Die Umzüge starten am jeweiligen Dorffriedhof und führen dann über Land ins Nachbardorf. Außerhalb der Orte beten die Teilnehmer den Rosenkranz. Laut Bistumsangaben wird der Brauch seit fünf Jahrhunderten gepflegt.
    "Das Osterreiten ist traditionell Männersache", so das Bistum. Jungen und Männer, die zum ersten Mal teilnehmen, tragen ein Myrtenkränzchen.

    Ursprung in vorchristlicher Zeit

    Die Wurzeln des Brauchs reichen bis in die vorchristliche Zeit zurück, als man glaubte, durch Feldumritte die jungen Saaten vor der Missgunst des Bösen schützen zu können. Die heutigen Züge sind öffentliches Bekenntnis zum christlichen Glauben. Alljährlich säumen Schaulustige, darunter viele Gäste aus dem In- und Ausland, die Wege in der katholischen Region östlich von Dresden, in der die nationale Minderheit der Sorben lebt.
    Diese Nachricht wurde am 31.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.