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Ostukraine
Poroschenko verlängert Waffenruhe

Sie nennen es eine Geste des guten Willens: Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben eines der zwei seit Mai verschleppten OSZE-Beobachterteams freigelassen. Kiew verlängerte daraufhin die Waffenruhe um weitere 72 Stunden.

27.06.2014
    Petro Poroschenko
    Derzeit sind mehr als 250 zivile OSZE-Beobachter in der Ukraine aktiv. (dpa/Daniel Naupold)
    Präsident Petro Poroschenko habe beim EU-Gipfel in Brüssel angekündigt, dass die bis zum Abend befristete einwöchige Feuerpause um drei Tage ausgeweitet werde, berichtete die Nachrichtenagentur Itar-Tass.
    Zuvor hatten die prorussischen Separatisten versöhnliche Signale gesendet und ein Ende Mai entführtes Team der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa freigelassen, dies bestätigte das OSZE-Büro in Kiew.
    Die prorussischen Separatisten hatten erklärt, die vier Männer seien in einem Hotel in Donezk eingetroffen. Die bedingungslose Freilassung nannten sie eine Geste des guten Willens. Über das Schicksal einer zweiten OSZE-Beobachtergruppe gibt es keine Informationen. Die vier OSZE-Mitarbeiter waren ebenfalls Ende Mai in der Ostukraine entführt worden.
    Obwohl es während der Waffenruhe zu vereinzelten Gefechten gekommen war, hatten sich beide Seiten für eine Verlängerung ausgesprochen. Zuletzt war gestern Abend ein Angriff auf eine Kaserne der Armee in Donezk gemeldet worden.
    Einer der vier am 27. Juni 2014 freigelassenen OSZE-Mitarbeiter, die 32 Tage zuvor von prorussischen Separatisten in der Ostukraine verschleppt worden waren, steigt aus einem Fahrzeug.
    Erleichterte Ankunft in Dontezk: Einer der vier freilgelassenen OSZE-Mitarbeiter (AFP PHOTO/ ALEXANDER KHUDOTEPLY)
    Die Feuerpause gilt als zentraler Teil eines Friedensplans des ukrainischen Präsidenten Poroschenko. Dieser erklärte im US-Fernsehsender CNN, er wolle jede Gelegenheit nutzen, um den Konflikt in der Region zu beenden.
    EU-Gipfel berät Sanktionen
    Westliche Politiker hatten beide Seiten in den vergangenen Tagen zu einer Verlängerung der Waffenruhe gedrängt und Moskau mit neuen Sanktionen gedroht. Über derartige neue Strafmaßnahmen wurde beim EU-Gipfel in Brüssel beraten.
    Die EU fordert von der russischen Regierung konkrete Taten zur Entschärfung der Lage in der Ostukraine. Sie setzte Moskau dafür eine Frist bis Montag. Die Staats- und Regierungschef haben zudem mit Poroschenko den wirtschaftlichen Teil des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und der Ukraine unterzeichnet.
    (tön/kr/bor/kis)