Auf dem Bild balanciert Maximilian Weidner drei aufeinandergestapelte Umzugskartons durch eine Altbauwohnung. Auf den Kisten steht in dicken schwarzen Lettern "Pack dein Studium - Am besten in Sachsen". Das Motiv ist Teil der Imagekampagne mit der das sächsische Wissenschaftsministerium und die Hochschulen im Freistaat Studierende aus den alten Bundesländern gewinnen wollen. Maximilian Weidner selbst muss nicht mehr überzeugt werden. Er studiert bereits seit zwei Jahren an der Technischen Universität Dresden Chemie-Ingenieurwesen. Die Entscheidung nach Sachsen zu gehen, ist dem 22-Jährigen nicht schwer gefallen.
" Dadurch, dass ich in Dresden schon Urlaub gemacht habe und mit der Schule mehrmals hier war, hatte das einfach den höchsten Sympathiewert. Das war irgendwie mit Kultur, der Elbe, der Stadt an sich, war einfach schön. Und billig noch dazu und die letzte Entscheidung gaben dann noch die Studiengebühren, weil Sachsen ja noch keine Gebühren verlangt und das waren alles so kleine Pros, die letztlich diese Entscheidung gebracht haben. "
Doch wie Maximilian Weidner denken nicht alle. Gerade mal vier Prozent der westdeutschen Abiturienten studieren dem sächsischen Wissenschaftsministerium zufolge in den neuen Bundesländern. In Sachsen hat sich an den insgesamt 15 Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen nur ein Prozent von ihnen eingeschrieben. Für den Rektor der Technischen Universität Dresden, Hermann Kokenge, hat das einen einfachen Grund.
" Das Phänomen, dass keine Westdeutschen im Osten studieren, dass ist kein ausschließlich ostdeutsches Phänomen. Sondern die Studienentscheidungen für Studienanfänger in Deutschland werden nach regionalen Gesichtspunkten getroffen und zwar egal, ob jemand im Westen oder im Osten ist. Man orientiert sich zunächst einmal auf eine Universität, die in der Nähe liegt, also das heißt, zunächst einmal werden keine sehr langen Entfernungen in Kauf genommen. "
Und doch hat die niedrige Zahl westdeutscher Studierender in Sachsen offenbar auch etwas mit dem Image des Bundeslandes zu tun. Eine vom dortigen Wissenschaftsministerium in Auftrag gegebene Befragung unter Abiturienten ergab, dass junge Menschen mit Sachsen häufig zunächst Dinge verbinden, die negativ besetzt sind. So stellten sich viele der Befragten brach liegende Landschaften und Wirtschafträume in Verbindung mit provinziellem Brauchtum vor. Auch die Entwicklung von Hochtechnologie im Freistaat wurde der Studie zufolge sehr isoliert wahrgenommen. Viele Abiturienten schreckt zudem das Thema Rechtsextremismus ab und auch der sächsische Dialekt kommt bei den meisten nicht gut an. Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange führt das auf einen Mangel an Informationen zurück. Im MDR sagte die SPD-Politikerin.
" Viele junge Menschen wissen nicht, dass hier seit 20 Jahren ein enormer Aufholprozess stattgefunden hat, wir hochmoderne Hochschulen haben, eine gute Infrastruktur, besser zum Teil als an westdeutschen Standorten, wo zum manchmal über 30 oder 40 Jahre nicht investiert wurde."
Die neue Imagekampagne soll nun helfen, diese Vorurteile bei den westdeutschen Abiturienten abzubauen und sie von einem Studium in Sachsen überzeugen. Neben den Plakaten gibt es eine Internetseite, auf der sich die jungen Leute über ein Studium im Freistaat informieren können, zudem ist eine bundesweite Informations-Tour geplant. Doch was erwarten sich die Hochschulen davon? Rektor Hermann Kokenge von der TU-Dresden hofft, dass die Kampagne längerfristig angelegt ist, nur so könne sich das Image verändern.
" Man weiß auch, dass man dafür einen langen Atem braucht. Das würde ich mir wünschen, denn das hätte nämlich dann nicht nur Effekte für studierende, die dann möglicherweise auch lieber als das vielleicht heute der Fall ist, nach Ostdeutschland gehen, sondern das hätte auch zur Folge, dass die Vorstellungen, die westdeutsche von Ostdeutschland haben, ohne das sie das Land überhaupt richtig kennen, das sich die ein Stück weit relativieren würden. "
Doch dass die Kampagne ihr Ziel, mehr westdeutsche Studienanfänger für Sachsen zu gewinnen, erreicht, ist damit noch längst nicht gesagt. Denn auch die anderen ostdeutschen Bundesländer wollen ihr Image mit entsprechenden Aktionen aufpolieren und werden somit zu Konkurrenten.
" Dadurch, dass ich in Dresden schon Urlaub gemacht habe und mit der Schule mehrmals hier war, hatte das einfach den höchsten Sympathiewert. Das war irgendwie mit Kultur, der Elbe, der Stadt an sich, war einfach schön. Und billig noch dazu und die letzte Entscheidung gaben dann noch die Studiengebühren, weil Sachsen ja noch keine Gebühren verlangt und das waren alles so kleine Pros, die letztlich diese Entscheidung gebracht haben. "
Doch wie Maximilian Weidner denken nicht alle. Gerade mal vier Prozent der westdeutschen Abiturienten studieren dem sächsischen Wissenschaftsministerium zufolge in den neuen Bundesländern. In Sachsen hat sich an den insgesamt 15 Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen nur ein Prozent von ihnen eingeschrieben. Für den Rektor der Technischen Universität Dresden, Hermann Kokenge, hat das einen einfachen Grund.
" Das Phänomen, dass keine Westdeutschen im Osten studieren, dass ist kein ausschließlich ostdeutsches Phänomen. Sondern die Studienentscheidungen für Studienanfänger in Deutschland werden nach regionalen Gesichtspunkten getroffen und zwar egal, ob jemand im Westen oder im Osten ist. Man orientiert sich zunächst einmal auf eine Universität, die in der Nähe liegt, also das heißt, zunächst einmal werden keine sehr langen Entfernungen in Kauf genommen. "
Und doch hat die niedrige Zahl westdeutscher Studierender in Sachsen offenbar auch etwas mit dem Image des Bundeslandes zu tun. Eine vom dortigen Wissenschaftsministerium in Auftrag gegebene Befragung unter Abiturienten ergab, dass junge Menschen mit Sachsen häufig zunächst Dinge verbinden, die negativ besetzt sind. So stellten sich viele der Befragten brach liegende Landschaften und Wirtschafträume in Verbindung mit provinziellem Brauchtum vor. Auch die Entwicklung von Hochtechnologie im Freistaat wurde der Studie zufolge sehr isoliert wahrgenommen. Viele Abiturienten schreckt zudem das Thema Rechtsextremismus ab und auch der sächsische Dialekt kommt bei den meisten nicht gut an. Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange führt das auf einen Mangel an Informationen zurück. Im MDR sagte die SPD-Politikerin.
" Viele junge Menschen wissen nicht, dass hier seit 20 Jahren ein enormer Aufholprozess stattgefunden hat, wir hochmoderne Hochschulen haben, eine gute Infrastruktur, besser zum Teil als an westdeutschen Standorten, wo zum manchmal über 30 oder 40 Jahre nicht investiert wurde."
Die neue Imagekampagne soll nun helfen, diese Vorurteile bei den westdeutschen Abiturienten abzubauen und sie von einem Studium in Sachsen überzeugen. Neben den Plakaten gibt es eine Internetseite, auf der sich die jungen Leute über ein Studium im Freistaat informieren können, zudem ist eine bundesweite Informations-Tour geplant. Doch was erwarten sich die Hochschulen davon? Rektor Hermann Kokenge von der TU-Dresden hofft, dass die Kampagne längerfristig angelegt ist, nur so könne sich das Image verändern.
" Man weiß auch, dass man dafür einen langen Atem braucht. Das würde ich mir wünschen, denn das hätte nämlich dann nicht nur Effekte für studierende, die dann möglicherweise auch lieber als das vielleicht heute der Fall ist, nach Ostdeutschland gehen, sondern das hätte auch zur Folge, dass die Vorstellungen, die westdeutsche von Ostdeutschland haben, ohne das sie das Land überhaupt richtig kennen, das sich die ein Stück weit relativieren würden. "
Doch dass die Kampagne ihr Ziel, mehr westdeutsche Studienanfänger für Sachsen zu gewinnen, erreicht, ist damit noch längst nicht gesagt. Denn auch die anderen ostdeutschen Bundesländer wollen ihr Image mit entsprechenden Aktionen aufpolieren und werden somit zu Konkurrenten.