Es handelt sich um Dokumente, die für den katholischen Priester, der von 1706 bis 1784 lebte, von ebenso grosser Wichtigkeit waren wie die abertausenden von anderen Handschriften, die er im Laufe seines Lebens zusammentragen konnte - berichtet der Musikwissenschaftler Lorenzo Bianconi:
Er war ein Franziskanermönch, der eine Universalgeschichte der Musik schreiben wollte. Zu diesem Zweck hat Padre Martini in Bologna alle möglichen Dokumente gesammelt, Partituren,
theoretische Traktate, auch ikonographische Dokumente, Bildnisse von Komponisten.
Dank der Sammelleidenschaft des frommen und musikbegeisterten Mannes, der als Schüler übrigens auch Wolfang Amadeus Mozart und Johann Christian Bach unterrichtete, verfügt Bologna heute über einen Dokumentenschatz, der weltweit einmalig ist. In der Regel können Musikwissenschaftler nur auf die musikalischen Archive von Klöstern, Kirchen und adligen Höfen oder Theatern zurückgreifen - also Institutionen. Nicht aber auf die Sammlung eines
einzelnen Intellektuellen. Vor allem nicht aus dem 18. Jahrhundert, das wie kein anderes zuvor der Musikleidenschaft frönte. Die Sammlung von Padre Martini bildet damit den Grundstock eines neuen Museums zur Geschichte der Musik - des ³Museo internazionale della musica a Bologna². Es ist eine Einrichtung, die in den frischrestaurierten und prächtigen Sälen des barockene Palazzo Aldini Sanguinetti untergebracht ist. Rund 4.000 qm auf vier Stockwerken stehen für Bücher, Autographen und Noten zur Verfügung.
Der Besucher wird sofort mit Musik empfangen. Während seines Gangs durch das Museum ändern sich die Klänge - vom hohen Mittelalter bis zur Zwölftonmusik des 20. Jahrhunderts. In der Museumsbibliothek werden über 110.000 Dokumente aufbewahrt.
Unter den wertvollen Prunkstücken der Sammlung gibt es auch das einzige fast vollständig überlieferte gedruckte Musikbuch, das in Venedig 1501 von Ottaviano Pettrucci gedruckt wurde.
Die 141 Stücke der Musikinstrumentensammlung - die wie in einer Bühnenszenografie raffiniert ausgeleuchtet gezeigt werden - umfassen einige sehr seltene Objekte: darunter eine sogenannte polyphone Flöte mit 5 Pfeifen aus dem 17. Jahrhundert. Oder eine chromatische Harfe des 16. Jahrhunderts. Vor allem die Stücke aus dem späten Mittelalter und der frühen Renaissance bilden die Höhepunkte. Von fast allen Instrumenten liegen Einspielungen vor, die der Besucher per Knopfdruck anspielen kann.
Für Italiens prominentesten Musikkritiker Paolo Isotta handelt es sich beim Bologneser Musikmuseum um eine ungewöhnliche Einrichtung:
Es handelt sich um einen Ort, an dem verschiedene Seiten der Musikgeschichte gezeigt werden: nicht nur Instrumente, nicht nur Partituren. Es wird ein Rundumpanorama der Musikgeschichte präsentiert - was für den Besucher reizvoll ist, weil er gleichzeitig die Epochen der Musik interaktiv erfahren kann. Schon allein die Dokumentensammlung ist vielleicht die bedeutendste der Welt.
Darüber hinaus stellt das neue Museum auch die historischen Bestände des Stadttheaters von Bologna aus, das 1763 gegründet wurde und damit eines der ältesten Europas ist. Reizvoll ist auch die Gemäldesammlung: Porträts von Komponisten, gemalt von bedeutenden Renaissance- und Barockmalern. Sie gehörten ebenfalls zu den Sammlungen von Padre Martini - der auf einem Bildnis am Eingang des Museums so streng und furchteinflössend den Besucher anschaut, dass man gar nicht glauben will, dass der junge Mozart ihn als "überaus liebevoll und väterlich" beschrieb.
Er war ein Franziskanermönch, der eine Universalgeschichte der Musik schreiben wollte. Zu diesem Zweck hat Padre Martini in Bologna alle möglichen Dokumente gesammelt, Partituren,
theoretische Traktate, auch ikonographische Dokumente, Bildnisse von Komponisten.
Dank der Sammelleidenschaft des frommen und musikbegeisterten Mannes, der als Schüler übrigens auch Wolfang Amadeus Mozart und Johann Christian Bach unterrichtete, verfügt Bologna heute über einen Dokumentenschatz, der weltweit einmalig ist. In der Regel können Musikwissenschaftler nur auf die musikalischen Archive von Klöstern, Kirchen und adligen Höfen oder Theatern zurückgreifen - also Institutionen. Nicht aber auf die Sammlung eines
einzelnen Intellektuellen. Vor allem nicht aus dem 18. Jahrhundert, das wie kein anderes zuvor der Musikleidenschaft frönte. Die Sammlung von Padre Martini bildet damit den Grundstock eines neuen Museums zur Geschichte der Musik - des ³Museo internazionale della musica a Bologna². Es ist eine Einrichtung, die in den frischrestaurierten und prächtigen Sälen des barockene Palazzo Aldini Sanguinetti untergebracht ist. Rund 4.000 qm auf vier Stockwerken stehen für Bücher, Autographen und Noten zur Verfügung.
Der Besucher wird sofort mit Musik empfangen. Während seines Gangs durch das Museum ändern sich die Klänge - vom hohen Mittelalter bis zur Zwölftonmusik des 20. Jahrhunderts. In der Museumsbibliothek werden über 110.000 Dokumente aufbewahrt.
Unter den wertvollen Prunkstücken der Sammlung gibt es auch das einzige fast vollständig überlieferte gedruckte Musikbuch, das in Venedig 1501 von Ottaviano Pettrucci gedruckt wurde.
Die 141 Stücke der Musikinstrumentensammlung - die wie in einer Bühnenszenografie raffiniert ausgeleuchtet gezeigt werden - umfassen einige sehr seltene Objekte: darunter eine sogenannte polyphone Flöte mit 5 Pfeifen aus dem 17. Jahrhundert. Oder eine chromatische Harfe des 16. Jahrhunderts. Vor allem die Stücke aus dem späten Mittelalter und der frühen Renaissance bilden die Höhepunkte. Von fast allen Instrumenten liegen Einspielungen vor, die der Besucher per Knopfdruck anspielen kann.
Für Italiens prominentesten Musikkritiker Paolo Isotta handelt es sich beim Bologneser Musikmuseum um eine ungewöhnliche Einrichtung:
Es handelt sich um einen Ort, an dem verschiedene Seiten der Musikgeschichte gezeigt werden: nicht nur Instrumente, nicht nur Partituren. Es wird ein Rundumpanorama der Musikgeschichte präsentiert - was für den Besucher reizvoll ist, weil er gleichzeitig die Epochen der Musik interaktiv erfahren kann. Schon allein die Dokumentensammlung ist vielleicht die bedeutendste der Welt.
Darüber hinaus stellt das neue Museum auch die historischen Bestände des Stadttheaters von Bologna aus, das 1763 gegründet wurde und damit eines der ältesten Europas ist. Reizvoll ist auch die Gemäldesammlung: Porträts von Komponisten, gemalt von bedeutenden Renaissance- und Barockmalern. Sie gehörten ebenfalls zu den Sammlungen von Padre Martini - der auf einem Bildnis am Eingang des Museums so streng und furchteinflössend den Besucher anschaut, dass man gar nicht glauben will, dass der junge Mozart ihn als "überaus liebevoll und väterlich" beschrieb.