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Westjordanland
Palästinenser attackieren Auto mit zwei deutschen Touristen in Nablus - Seibert spricht von "widerlicher und feiger" Tat

Ein Auto mit zwei deutschen Touristen ist im Westjordanland von Palästinensern mit Steinen attackiert worden.

20.03.2023
    Seibert im Porträt
    Deutscher Botschafter in Israel, der Ex-Regierungssprecher Steffen Seibert (dpa-Zentralbild/Britta Pedersen)
    Die seien in einem Carsharing-Auto mit israelischem Kennzeichen unterwegs gewesen, berichteten israelische Medien. Sie seien leicht verletzt worden. Ein Bewohner soll den beiden Touristen beim Verlassen der Stadt geholfen haben. Deutschlands Botschafter in Israel, Seibert, verurteilte den Vorfall. Ein Mob, der Touristen angreife, weil ihm ihr Nummernschild nicht gefalle, sei widerlich und feige. Er danke dem palästinensisch-israelischen Bürger, der sie gerettet habe "aus tiefstem Herzen".
    Auf einem Video, das in sozialen Medien geteilt wurde, war zu sehen, wie rund zwei Dutzend Männer und Jugendliche ein Auto auf einer viel befahrenen Straße mit Steinen bewarfen und im stockenden Verkehr zunächst gewaltsam am Weiterfahren hinderten. Weitere Aufnahmen zeigten, dass auf dem Auto das Logo der Stadt Tel Aviv sowie ein Sticker mit einer israelischen Flagge angebracht waren.
    Nablus gehört zu den palästinensischen Autonomiegebieten. Israelis ist die Einreise dorthin grundsätzlich verboten. Ausländische Touristen können die Stadt besuchen. Das Auswärtige Amt rät jedoch von Reisen in die Region um Nablus "dringend ab". Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit Monaten besonders angespannt. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der in der kommenden Woche beginnt, wird weitere Gewalt befürchtet.
    Diese Nachricht wurde am 19.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.