Vorwurf der Hetze
Palästinensische Autonomiebehörde verbietet Al-Dschasira im Westjordanland

Im Westjordanland hat die palästinensische Autonomiebehörde dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira jegliche Tätigkeit untersagt.

    Journalisten arbeiten in Doha, der Hauptstadt von Katar, in einem Newsroom des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira. (Archivbild von 2012)
    Der Sender Al-Dschasira darf im Westjordanland nicht mehr arbeiten (Tim Brakemeier / dpa)
    In einer Mitteilung der Behörde heißt es, Al-Dschasira habe wiederholt "hetzerisches Material und Reportagen ausgestrahlt, die die Öffentlichkeit in die Irre führten und Unfrieden" säten. Hintergrund der Entscheidung ist der Konflikt zwischen der gemäßigten Palästinenserpartei Fatah, die die Autonomiebehörde kontrolliert, und Extremisten der Hamas und anderen Gruppen. Beide Seiten liefern sich seit einem Monat in der Stadt Dschenin im Westjordanland Gefechte. Die Autonomiebehörde wirft dem in Katar ansässigen Sender vor, dabei einseitig Partei für die militanten Extremisten genommen zu haben.
    Das israelische Besatzungsmilitär hatte bereits im vergangenen September das Al-Dschasira-Büro in Ramallah geschlossen, dem Sitz der Autonomiebehörde. Teams und Reporter des Senders berichteten aber weiterhin aus allen Teilen des Westjordanlandes. Dabei traten sie nicht mehr als Al-Dschasira-Mitarbeiter auf, sondern als freie Medienschaffende. 
    Diese Nachricht wurde am 02.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.