Die ersten Bilder zeigten aber, dass man die Spiegelform falsch berechnet hatte. Somit lieferte Hubble nur unscharfe Bilder, was für viel Hohn und Spott sorgte.
Ein Cartoon zeigte eine Cocktailparty, auf der ein Brillenträger zu einer Stehlampe sagt: "Habe ich Ihnen schon erzählt, dass dieselben Leute, die den Hubble-Spiegel gebaut haben auch meine Brille gemacht haben?"
Mit dem Vergessen der sphärischen Aberration, einem simplen Effekt, der zum Schulstoff in Physik gehört, ist Perkin-Elmer allerdings nicht allein.
Wenig bekannt ist, dass auch der Weltfirma Carl Zeiss dieser Lapsus unterlaufen ist. Das New Technology Telescope NTT der Europäischen Südsternwarte ESO hat genau den gleichen Fehler.
Auch sein Spiegel mit 3,6 Metern Durchmesser wurde falsch geschliffen. Allerdings hatte Carl Zeiss Glück: Das NTT war 1989, ein Jahr vor dem Hubble-Start, das erste Instrument mit "aktiver Optik".
Der Spiegel liegt auf einer Art Fakirmatte, deren Stempel ihn stets in die perfekte Form drücken. So ließ sich auch der Schleiffehler beheben – die Stempel sind allerdings fast "auf Anschlag".
Die Teams wussten die grotesken Fehler auszubügeln – und so liefern Hubble und NTT bis heute wunderbare Blicke in die Tiefen des Universums.