Papst Leo warnt vor "kollektiver Bestrafung" in Gaza

Papst Leo XIV. hat Israel vor einer "kollektiven Bestrafung" von Palästinensern im Gazastreifen gewarnt.

    Papst Leo XIV. bei einer Audienz im Vatikan
    Papst Leo XIV. bei einer Audienz im Vatikan (AFP / Alberto Pizzoli)
    Das katholische Kirchenoberhaupt drang auf eine Waffenruhe und rief die Hamas zur Freilassung der Geiseln auf. Beide Kriegsparteien sowie internationale Mächte müssten diesen Krieg stoppen, der so viel Terror, Zerstörung und Tod verursacht habe. Zudem bat Leo Israel inständig um den Zugang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen und um die Einhaltung des Völkerrechts.
    Mit Blick auf die von Israel geplante Offensive auf Gaza-Stadt erklärte der Papst, die Priester und Nonnen der zwei christlichen Kirchen dort würden trotz israelischer Evakuierungsbefehle nicht weggehen. Die dort Zuflucht suchenden Menschen seien zu schwach und unterernährt, um sich zu bewegen. Die Kirchen haben während des Kriegs Hunderte palästinensische Zivilisten aufgenommen.
    Ungeachtet der internationalen Kritik setzt Israel die Vorbereitung seiner Offensive auf Gaza-Stadt fort. Die Evakuierung der Stadt sei unvermeidlich, teilte ein israelischer Militärsprecher mit. Außerdem forderte Israel die Rücknahme des Berichts über eine Hungersnot in Teilen des Gazastreifens. Die zuständige UNO-Behörde sei politisiert und arbeite für eine Terrororganisation, sagte der Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, Bar Tal. Am Freitag hatte die sogenannte IPC-Initiative erklärt, dass die Kriterien für eine Hungersnot erfüllt seien. Die IPC ist im Auftrag von UNO- und Hilfsorganisationen für die Einstufung der globalen Ernährungssicherheit zuständig.
    Diese Nachricht wurde am 27.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.