Weihnachten
Papst Leo XIV. spendet Segen "Urbi et Orbi"

Papst Leo XIV. hat in seiner Weihnachtsbotschaft an das durch Kriege entstandene Leid erinnert. Er nannte vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom insbesondere die Lage in der Ukraine und im Nahen Osten.

    Papst Leo XIV. winkt vom Hauptbalkon des Petersdoms im Vatikan, bevor er erstmals den traditionellen Weihnachtssegen "Urbi et Orbi" erteilt.
    Papst Leo XIV. auf dem Hauptbalkon des Petersdoms (AP / dpa / Gregorio Borgia)
    Die Bewohner des Gazastreifens hätten alles verloren, so der Papst. Er äußerte zudem die Hoffnung auf einen ehrlichen, direkten und respektvollen Dialog zwischen Russland und der angegriffenen Ukraine. Leo XIV. erinnerte zudem an alle, die unter Ungerechtigkeit, politischer Instabilität, religiöser Verfolgung und Terrorismus litten. Er denke dabei unter anderem an die Menschen im Sudan, Südsudan und Mali.
    Anschließend spendete das Oberhaupt der katholischen Kirche den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" - der Stadt und dem Erdkreis.

    Kritik am Kapitalismus

    Am Mittwochabend hatte Papst Leo im Petersdom erstmals die Christmette gefeiert. Dabei äußerte er unter anderem Kritik am Kapitalismus und sprach von einer "verkehrten Wirtschaft", die dazu verleite, die Menschen als Ware zu behandeln.
    Es ist das erste Weihnachten mit dem neuen Pontifex nach dem Tod von Papst Franziskus, der im April im Alter von 88 Jahren gestorben war. 

    Mehr Christen feiern in Bethlehem

    Erstmals seit Beginn des Gazakriegs feierten an Heiligabend tausende Christen in Bethlehem wieder in größerem Rahmen Weihnachten. Um Mitternacht wurde dort eine Messe vom Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pizzaballa, gehalten. Er rief zu Hoffnung und Wiederaufbau auf.
    "Offenkundig ist das Leid in Gaza trotz des Endes des Krieges weiterhin allgegenwärtig", sagte Kardinal Pizzaballa. Familien lebten in den Trümmern, und die Zukunft wirke fragil und ungewiss. Pizzaballa hatte zuvor die traditionelle Weihnachtsprozession von Jerusalem nach Bethlehem angeführt.

    Palästinensischer Vertreter durfte nicht nach Bethlehem - USA intervenieren

    Eine Intervention der USA brachte Israel dazu, den palästinensischen Vize-Präsidenten al-Scheich doch nach Bethlehem reisen zu lassen. Dessen Konvoi war zunächst an der Fahrt in die Stadt gehindert worden, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete.
    Bethlehem liegt im von Israel besetzten Westjordanland und gilt der Überlieferung zufolge als Geburtsort von Jesus Christus. Die Behörden hatten in den vergangenen zwei Jahren wegen des Krieges im Gazastreifen auf die festliche Dekoration in Bethlehem verzichtet.
    Diese Nachricht wurde am 25.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.