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Paralympischer Sport
Suspendierung des russischen Paralympic-Komitees aufgehoben

Wegen des russischen Dopingskandals war das russische Paralympische Komitee RPC seit 2016 gesperrt. Nun hat das Internationale Paralympische Komitee IPC die Aufhebung der Suspendierung angekündigt. Dabei hat der russische Verband eine geforderte Maßnahme immer noch nicht umgesetzt.

Von Niklas Potthoff | 08.02.2019
    Die Flaggen Russlands (r.) und des Internationalen Paralympischen Komitees
    Das russische Paralympische Komitee darf zurückkehren in den Kreis der Paralympischen Familie (Sergei Chirikov/EPA/dpa)
    Seit Beginn der Suspendierung im August 2016 habe das Russische Paralympics-Komitee (RPC) 69 erforderliche Maßnahmen umgesetzt, erklärte Andrew Parsons, der Präsident des internationalen Paralympischen Kommitees IPC. Darunter falle zum Beispiel eine Regelung, die Vertretern der russischen Regierung verbiete, eine Rolle im RPC einzunehmen. Entscheidend sei auch gewesen, dass die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA die Suspendierung der russischen Dopingagentur RUSADA mittlerweile aufgehoben habe.
    Ergebnisse des McLaren-Reports nicht akzeptiert
    Und so zieht das IPC um Präsident Parsons den Schluss: "29 Monate nach der Suspendierung glaubt das IPC fest daran, dass angesichts der aktuellen Situation Russlands eine weitere Suspendierung des RPC nicht länger notwendig oder angemessen ist."
    Dennoch machte Parsons auch deutlich, dass eine der geforderten Maßnahmen von russischer Seite nicht eingehalten worden sei: "Bei unserem Treffen ist unser Gremium einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass Russland zu unserem großem Bedauern wohl niemals die Ergebnisse des McLaren-Reports akzeptieren wird, unter Berücksichtigung, dass es nie eine richtige Antwort seit dessen Veröffentlichung im Juli 2016 gegeben hat."
    Aufhebung der Suspendierung mit Auflagen
    Der Bericht des unabhängigen Ermittlers Richard McLaren hatte im Juli 2016 Russland ein institutionalisiertes Dopingsystem attestiert. IPC-Präsident Parsons erklärte heute, man habe sich trotzdem zu einer Aufhebung der Suspendierung zum 15. März entschieden, um den russischen Para-Athleten nicht langfristig zu schaden. Die Entscheidung sei aber mit Auflagen verbunden, wie etwa zusätzlichen Dopingtests. Bei erneuten Verstößen könne es sofort zur erneuten Suspendierung kommen.
    In Russland nahm man die Aufhebung der Suspendierung mit Zufriedenheit auf. Sportminister Pawel Kolobkow betonte, dass die Entscheidung schon lange erwartet worden sei.