Was Kenner schon wussten. Schließlich prangt auf dem Titelblatt als Markenzeichen das schon in den 60er Jahren bekannte Teufelchen mit der gezückten Melone. Kurzum: mit Pardon versucht eine Legende die Wiederauferstehung im bunten Blätterwald. In ihrem ersten Leben ging diese Zeitschrift polemisch schnittig und hintersinnig auf Konfliktkurs mit einer bürgerlich verkrusteten Gesellschaft. Aufbegehrende Studenten konsumierten die Pardon förmlich als Pflichtlektüre. Allmonatlich ergötzten sich die Leser unter anderem an den gesammelten Widersinnigkeiten, die dem ehemaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke über die Lippen gepurzelt waren, während man sich in der Redaktion daran gewöhnt hatte, Anzeigen erzürnter Politiker abzuheften. Schließlich bekamen diese deftig ihr Fett weg, und zwar quer durch alle Parteien.
Doch Anfang der 70er Jahre hatte Pardon das satirische Pulver verschossen und das Blatt seine Mission verloren. Nach langem Siechtum verschwand es 1982 von der Bildfläche. Nun, 22 Jahre später, lupft das Titelblatt-Teufelchen wieder die Melone. Politiker müssen allerdings nicht prompt den Griffel spitzen, um eine Anzeige zu formulieren, auch wenn CDU-Chefin Angela Merkel in einem Manga-Comic als Dark Angela allerhand aushalten muss, wenn sie in einem Roboterkörper landet, der wie Gerhard Schröder aussieht. Dass sich Satire ab und an des Holzhammers bedient, das dürfte niemanden überraschen - und sorgt längst nicht automatisch für Heiterkeit. Knallkomisch will die wieder belebte Pardon indes auch nicht sein, sondern eher kunstfertig. Ein Anspruch, den die meisten Cartoons durchaus erfüllen. Die Lektüre der vielen satirisch gemeinten Nachrichten - immerhin auf sechs Seiten ausgebreitet - meißelt jedoch keine neuen Lachfältchen ins Gesicht. Dass etwa die Amerikaner ihre Testläufe für die Besiedlung von Mars und Mond erfolgreich absolviert hätten, und zwar in Afghanistan und im Irak, das dümpelt Kalauer-Niveau entgegen.
Gegenüber bundesdeutschen Politikern zeigt sich Pardon relativ zahm. Ins Auge stechen vielmehr Attacken auf zeitgeistige Erscheinungen und den Kulturbetrieb im Lande. Mit Hilfe Prominenter, die selbst durch alle Medien geistern. So darf sich Roger Willemsen lang und breit über die für ihn unerträgliche Ausführlichkeit des Kritikers Helmut Karasek, "den Hoffnungsträger für Hosenträger", auslassen - und Götz Alsmann seinem Missmut über das "Formatradio" als "akustisches Ebola-Virus" freien Lauf lassen. Von Doris Dörrie findet sich im ersten Heft noch eine nette Kurzgeschichte über den lebensrettenden Sinn von Bekleidung mit Karo-Muster für Menschen mit dem Sehvermögen eines Maulwurfs, doch mit Satire hat das nicht allzu viel zu tun. Aber das junge Pardon-Teufelchen kann ja noch in die Schuhe des Vorgängers hineinwachsen.
Doch Anfang der 70er Jahre hatte Pardon das satirische Pulver verschossen und das Blatt seine Mission verloren. Nach langem Siechtum verschwand es 1982 von der Bildfläche. Nun, 22 Jahre später, lupft das Titelblatt-Teufelchen wieder die Melone. Politiker müssen allerdings nicht prompt den Griffel spitzen, um eine Anzeige zu formulieren, auch wenn CDU-Chefin Angela Merkel in einem Manga-Comic als Dark Angela allerhand aushalten muss, wenn sie in einem Roboterkörper landet, der wie Gerhard Schröder aussieht. Dass sich Satire ab und an des Holzhammers bedient, das dürfte niemanden überraschen - und sorgt längst nicht automatisch für Heiterkeit. Knallkomisch will die wieder belebte Pardon indes auch nicht sein, sondern eher kunstfertig. Ein Anspruch, den die meisten Cartoons durchaus erfüllen. Die Lektüre der vielen satirisch gemeinten Nachrichten - immerhin auf sechs Seiten ausgebreitet - meißelt jedoch keine neuen Lachfältchen ins Gesicht. Dass etwa die Amerikaner ihre Testläufe für die Besiedlung von Mars und Mond erfolgreich absolviert hätten, und zwar in Afghanistan und im Irak, das dümpelt Kalauer-Niveau entgegen.
Gegenüber bundesdeutschen Politikern zeigt sich Pardon relativ zahm. Ins Auge stechen vielmehr Attacken auf zeitgeistige Erscheinungen und den Kulturbetrieb im Lande. Mit Hilfe Prominenter, die selbst durch alle Medien geistern. So darf sich Roger Willemsen lang und breit über die für ihn unerträgliche Ausführlichkeit des Kritikers Helmut Karasek, "den Hoffnungsträger für Hosenträger", auslassen - und Götz Alsmann seinem Missmut über das "Formatradio" als "akustisches Ebola-Virus" freien Lauf lassen. Von Doris Dörrie findet sich im ersten Heft noch eine nette Kurzgeschichte über den lebensrettenden Sinn von Bekleidung mit Karo-Muster für Menschen mit dem Sehvermögen eines Maulwurfs, doch mit Satire hat das nicht allzu viel zu tun. Aber das junge Pardon-Teufelchen kann ja noch in die Schuhe des Vorgängers hineinwachsen.