Für die Studenten aus Frankreich und Schottland liest sich die Liste der teilnehmenden Universitäten fast wie eine Liste bevorzugter Urlaubsziele. Edinburgh, Glasgow und St Andrews auf schottischer Seite, die Universität Aix-Marseille aus der Provence, dann Grenoble, Tours sowie drei Pariser Universitäten auf franz. Seite haben die Kooperation unterschrieben.
Computerwissenschaften, Geologie, Ingenieurwissenschaften, Biologie, Molekular- und Zellbiologie sowie Sprachen, sagen die Franzosen, das soll der Anfang sein. Bereits in einem Jahr sollen die ersten Doktoren dieser Kooperation ihre in Frankreich wie Schottland anerkannten Abschlüsse in den Händen halten und damit erheblich bessere Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt haben. Die französischen und schottischen Universitätssysteme sind sich sehr ähnlich und machen daher die Zusammenarbeit leichter, sagt Prof Bownes. In England läuten bereits die Alarmglocken auf voller Lautstärke. Auch wenn die Universitätsausbildung in England und Schottland dank unterschiedlicher Kultur-Systeme grundverschieden ist, würden die Engländer in dieser Kooperation gerne ein Wörtchen mitreden wollen.
Ein europaweit gültiger Abschluss als zukünftiges Ziel der neuen Kooperation. Dafür hätten die neuen Kooperationspartner am liebsten und möglichst ganz schnell auch Universitäten aus Deutschland mit im Boot. Deutsche Partner, zum Beispiel aus NRW, mit dem Schottland erst vor kurzem einen Wissenschafts-Zusammenarbeits-Staatsvertrag abgeschlossen hat, sagen Franzosen wie Schotten, das wäre für sie das Tüpfelchen auf dem "i". Die Engländer werden diese Variante der Kooperation sicher ganz sehen. Schottland, Frankreich und dann auch noch Deutschland. Vor dem Hintergrund der aktuellen pol. Diskussion zum Thema Euro, Europa und auch Irak Krieg gerade in England werden Schottlands südliche Nachbarn das als kaum glaubliche Konfrontation empfinden. Was wiederum, wen man ehrlich ist, den Schotten ziemlich egal und dann ganz sicher gerade recht ist.