Ausgeweitete Gaza-Offensive
Paris, London und Ottawa drohen Israel mit "konkreten Maßnahmen" - Netanjahu reagiert empört

Die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien und Kanada haben Israels Vorgehen im Gaza-Krieg als völlig unverhältnismäßige Eskalation kritisiert und eine Warnung ausgesprochen. In einer gemeinsamen Mitteilung heißt es, das menschliche Leid im teils bis zur Unkenntlichkeit zerstörten Gazastreifen sei unerträglich. Israels Ministerpräsident Netanjahu kritisierte die Stellungnahme.

    Israelische Streitkräfte bewegen sich mit Panzern vorwärts
    Ein Panzer als Teil der erneuten israelischen Großoffensive in Gaza (Ohad Zwigenberg/AP/dpa)
    Die Ausweitung der Angriffe auf den teils bis zur Unkenntlichkeit zerstörten Küstenstreifen lehne man entschieden ab, teilten Frankreichs Präsident Macron, der britische Premier Starmer und sein kanadischer Amtskollege Carney mit. Sollte Israel die erneute Militäroffensive nicht einstellen und die Beschränkungen der humanitären Hilfe nicht aufheben, werde man mit "konkreten Maßnahmen" reagieren. Worum es sich dabei handeln könnte, wurde nicht erläutert.
    Israels Ministerpräsident Netanjahu wies die Erklärung umgehend zurück und sprach von einer "riesigen Belohnung für den völkermörderischen Angriff" der Hamas auf sein Land im Oktober 2023. Die Stellungnahme stelle eine "Einladung zu weiteren Gräueltaten dieser Art" dar. Israel werde nicht von seinen Kriegszielen abweichen und "sich weiterhin mit gerechten Mitteln verteidigen, bis der vollständige Sieg errungen ist", schrieb Netanjahu bei X.
    Diese Nachricht wurde am 20.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.