Freitag, 26. April 2024

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Paris-Nizza-Sieger Schachmann
"Es war schon immer mein Traum, Rundfahrer zu werden"

Der Triumph bei der Fernfahrt Paris-Nizza ist der bislang größte Erfolg für den deutschen Radprofi Maximilian Schachmann. Der Sieg gebe ihm ganz viel Motivation für die kommende Zeit, sagte Schachmann im Dlf. Doch angesichts der Corona-Krise wisse momentan niemand, wie es im Radsport weitergehe.

Maximilian Schachmann im Gespräch mit Astrid Rawohl | 15.03.2020
Radprofi Maximilian Schachmann mit dem Gelben Trikot bei der Fernfahrt Paris-Nizza 2020
Maximilian Schachmann: Erster deutscher Sieger bei Paris-Nizza seit dem Erfolg von Tony Martin 2011 (imago / Panoramic International)
Von seinem Sieg bei der 78. Auflage von Paris-Nizza sei er noch immer überwältigt, sagte Maximilian Schachmann im Interview mit dem Dlf. Er sei kurzfristig von seinem Team Bora-hansgrohe zu der Fernfahrt beordert worden. Doch schon mit dem Etappenerfolg auf dem ersten Tagesabschnitt sei es hervorragend gelaufen. An den Gesamtsieg habe er da noch nicht gedacht, aber im Laufe der Zeit gemerkt, dass die Möglichkeit bestehe, dass Gelbe Trikot zu gewinnen.
"Als es dann am Ende geklappt hat, war ich überglücklich", so Schachmann. "Ein Gefühl einer kompletten Zufriedenheit." Er habe wie immer versucht, möglichst unbeschwert zu fahren und das sei ihm auch dieses Mal wieder gelungen.
Coronakrise: Komisches Gefühl, weiter Radrennen zu fahren
Für seinen Traum, Rundfahrer zu werden, habe er in den vergangenen Jahren immer diszipliniert und kontinuierlich gearbeitet. Der Sieg bei Paris-Nizza sei nun eine "Superbestätigung" gewesen, noch einmal einen Schritt weiter gemacht zu haben. "Das gibt mir ganz, ganz viel Motivation für die kommende Zeit und die kommenden Jahre", sagte der 26-Jährige. Er hoffe, dass der Erfolg keine Momentaufnahme bleibe und er weiter einen Platz unter den Favoriten behaupten könne. "Dass ist mein großes Ziel und dafür werde ich jetzt weiter hart arbeiten", gab sich Schachmann kämpferisch.
Zugleich betonte er, dass sich der Radsport in Anbetracht der Corona-Krise in einer historischen Ausnahmesituation befinde. Niemand wisse so recht, wie es weitegehe. "Jedes Team steht vor einer ungewissen Zukunft." Nach der Absage vieler großer Sportveranstaltungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus sei es ein komisches Gefühl gewesen, weiter Radrennen durch Frankreich zu fahren. "Aber am Ende lag das nicht an mir, das zu entscheiden. Das war die Aufgabe des Rennveranstalters und der Behörden vor Ort, dort eine verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen", sagte Schachmann.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.