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Paris Pismis

Heute vor 100 Jahren, am 30. Januar 1911, kam in Istanbul Paris Pismis zur Welt, eine Türkin armenischer Abstammung. Sie war eine der ersten Studentinnen an einer türkischen Universität. Als erste Frau erwarb sie 1937 an der Universität Istanbul einen Doktorgrad in Mathematik.

Von Dirk Lorenzen |
    Zwei Jahre später nahm sie eine Stelle als Assistenzastronomin am Harvard College Observatory in den USA an. Dort traf sie ihren späteren Ehemann, einen mexikanischen Mathematiker.

    Gemeinsam zogen sie nach Mexiko, wo Paris Pismis über Jahrzehnte eine aktive Astronomie-Szene aufbaute. Vor ihr hatte es dort noch keine professionellen Himmelsforscher gegeben.

    Paris Pismis gehörte zu den ersten, die offene Sternhaufen mithilfe fotografischer Helligkeitsmessungen erforschten. Außerdem untersuchte sie die Bewegung von Sternen in Galaxien, Blasen sehr heißen Wasserstoffs in der Milchstraße und die Struktur von Überresten sonnenähnlicher Sterne, so genannter Planetarischer Nebel.

    Im Laufe der Jahre entdeckte sie zwanzig offene und drei kugelförmige Sternhaufen auf der südlichen Himmelshalbkugel. Der Pismis-Katalog dieser Objekte ist noch heute in Gebrauch.

    Paris Pismis begründete die wichtigste mexikanische Fachzeitschrift für Astronomie, die im gesamten lateinamerikanischen Raum Beachtung findet. Ihren nachhaltigsten Einfluss hatte sie wohl auf junge Frauen, die sie in großer Zahl für die Himmelskunde gewann. Etwa ein Viertel der in Mexiko tätigen Astronomen sind weiblich - ein ungewöhnlich hoher Anteil.

    Paris Pismis ist 1999 im Alter von 88 Jahren gestorben.

    Kurzinformation zu Leben und Werk von Paris Pismis

    Biografie von Paris Pismis