Vieles hat sich zum Guten gewandelt in Brixton, doch die Straßen und Parks hier sind bis heute weniger sicher als anderswo in London.
"Es gibt eine Menge Schießereien und Vorfälle zwischen Jugendlichen, meist Raub, Straßenraub, aber vorwiegend zwischen Jugendgangs," sagt Lara, 42 Jahre alt und mittelgroß. Sie ist ein Park Ranger, was man an dem tannengrünen Poloshirt und der gleichfarbigen Kampfhose erkennen soll. Haben Sie Probleme mit Jugendgewalt - auch hier – in dieser Idylle des hügeligen Brockwell Park, dessen Bäume gerade in voller Blütenpracht stehen?
"Ja, haben wir. Je nach Saison. Im Sommer, wenn das Wetter schön ist, hat man einen Anstieg solcher Zwischenfälle. Manchmal werden Pendler angegriffen, weil die oft Laptops dabei haben, hübsche Handys oder iPods, solche Dinge."
Lara sorgt als eine von zehn Park Rangern in enger Abstimmung mit der Polizei für Ordnung in den 64 Parks und Grünanlagen des Stadtbezirk Lambeth, zu dem Brixton gehört. Eigentlich Arbeit genug für 25 ursprünglich vorgesehene Ranger. Eine Zahl, die aus Kostengründen nie erreicht worden sei.
"Wir Park Ranger werden von den meisten nicht als Polizei betrachtet, sondern wir sind ansprechbarer, vielleicht eine Art sanfter Polizei, weswegen die Leute bereiter sind, sich mit uns einzulassen."
Es geht den sanften Aufpassern nicht nur darum, Gewalt, Prostitution und Drogenkonsum in den Naherholungsgebieten zu unterbinden; sie schreiten auch ein gegen Vandalismus, Umweltverschmutzung und uneinsichtige Hundebesitzer. Unbewaffnet, versehen nur mit Walkie Talkie, Uniform - und Autorität.
Höflich, aber bestimmt wird das Herrchen darauf hingewiesen, dass er den Haufen seines Bullterriers vom asphaltierten Gehweg entfernen muss. Eine Plastiktüte bekommt er von Diane, der gleichaltrigen Kollegin, die mit Lara heute zu Fuß patrouilliert. Nein, sagt die große Rangerin und schiebt dabei die dunkle Sonnenbrille übers strohblonde Kurzhaar, Gewalt hätten Lara oder sie noch nie anwenden müssen. Und man versehe einen wichtigen Dienst:
"Park Ranger sorgen für das Gefühl der Sicherheit in den Parks. Seit 2004 gibt es uns und seither ist die Verbrechensrate hier um 40 Prozent gesunken."
Doch trotz der beeindruckenden Bilanz sollen in den kommenden Wochen alle Ranger ihre Arbeit verlieren. Die Regierung in London will den Staatshaushalt sanieren, und hat die Zuschüsse für die Kommunen um ein Drittel gekürzt. Der Stadtbezirk Lambeth will unter anderem die halbe Million Euro sparen, die der Ranger Service jährlich kostet:
"Wir wurden zu einem Treffen eingeladen und hatten keinerlei Anzeichen, dass das passieren würde. Und dann wurde uns gesagt, dass die Ranger aufgelöst werden. Es war ein großer Schock für uns," sagt Diane und Lara ergänzt, sie sei fassungslos und entsetzt.
"Es fühlt sich so an, als ob sieben Jahre harter Arbeit einfach futsch sind."
Die Ranger haben ein Gegenkonzept erarbeitet, sind bereit Kürzungen ihres 2500 Euro Monatsgehalts hinzunehmen, auf Dienstfahrzeuge zu verzichten, haben eine Petition mit Tausenden Unterschriften gesammelt. Bislang ohne Erfolg. Was wird aus den Parks ohne Ranger:
"Das Grundgefühl ist, dass es nicht lang dauern wird, bis es in einigen Teilen wieder so wird, wie es war. No-Go-Zonen, wo die Menschen nicht hingehen, weil sie sich nicht sicher fühlen."
Zumal auch Polizei und Parkverwaltungen derzeit ihre Stellen zusammenstreichen. Wenig verwunderlich, dass bei den Besuchern des Gartencafes im Brockwell Park Unverständnis herrscht, etwa bei der 48-jährigen Clare:
"Das ist hier ein sehr belebter Park. Er ist wunderschön. Wenn man die Parkranger abschafft, dann kommt der Ärger zurück, Drogenmissbrauch etc. Ich bin sehr besorgt."
"Es gibt eine Menge Schießereien und Vorfälle zwischen Jugendlichen, meist Raub, Straßenraub, aber vorwiegend zwischen Jugendgangs," sagt Lara, 42 Jahre alt und mittelgroß. Sie ist ein Park Ranger, was man an dem tannengrünen Poloshirt und der gleichfarbigen Kampfhose erkennen soll. Haben Sie Probleme mit Jugendgewalt - auch hier – in dieser Idylle des hügeligen Brockwell Park, dessen Bäume gerade in voller Blütenpracht stehen?
"Ja, haben wir. Je nach Saison. Im Sommer, wenn das Wetter schön ist, hat man einen Anstieg solcher Zwischenfälle. Manchmal werden Pendler angegriffen, weil die oft Laptops dabei haben, hübsche Handys oder iPods, solche Dinge."
Lara sorgt als eine von zehn Park Rangern in enger Abstimmung mit der Polizei für Ordnung in den 64 Parks und Grünanlagen des Stadtbezirk Lambeth, zu dem Brixton gehört. Eigentlich Arbeit genug für 25 ursprünglich vorgesehene Ranger. Eine Zahl, die aus Kostengründen nie erreicht worden sei.
"Wir Park Ranger werden von den meisten nicht als Polizei betrachtet, sondern wir sind ansprechbarer, vielleicht eine Art sanfter Polizei, weswegen die Leute bereiter sind, sich mit uns einzulassen."
Es geht den sanften Aufpassern nicht nur darum, Gewalt, Prostitution und Drogenkonsum in den Naherholungsgebieten zu unterbinden; sie schreiten auch ein gegen Vandalismus, Umweltverschmutzung und uneinsichtige Hundebesitzer. Unbewaffnet, versehen nur mit Walkie Talkie, Uniform - und Autorität.
Höflich, aber bestimmt wird das Herrchen darauf hingewiesen, dass er den Haufen seines Bullterriers vom asphaltierten Gehweg entfernen muss. Eine Plastiktüte bekommt er von Diane, der gleichaltrigen Kollegin, die mit Lara heute zu Fuß patrouilliert. Nein, sagt die große Rangerin und schiebt dabei die dunkle Sonnenbrille übers strohblonde Kurzhaar, Gewalt hätten Lara oder sie noch nie anwenden müssen. Und man versehe einen wichtigen Dienst:
"Park Ranger sorgen für das Gefühl der Sicherheit in den Parks. Seit 2004 gibt es uns und seither ist die Verbrechensrate hier um 40 Prozent gesunken."
Doch trotz der beeindruckenden Bilanz sollen in den kommenden Wochen alle Ranger ihre Arbeit verlieren. Die Regierung in London will den Staatshaushalt sanieren, und hat die Zuschüsse für die Kommunen um ein Drittel gekürzt. Der Stadtbezirk Lambeth will unter anderem die halbe Million Euro sparen, die der Ranger Service jährlich kostet:
"Wir wurden zu einem Treffen eingeladen und hatten keinerlei Anzeichen, dass das passieren würde. Und dann wurde uns gesagt, dass die Ranger aufgelöst werden. Es war ein großer Schock für uns," sagt Diane und Lara ergänzt, sie sei fassungslos und entsetzt.
"Es fühlt sich so an, als ob sieben Jahre harter Arbeit einfach futsch sind."
Die Ranger haben ein Gegenkonzept erarbeitet, sind bereit Kürzungen ihres 2500 Euro Monatsgehalts hinzunehmen, auf Dienstfahrzeuge zu verzichten, haben eine Petition mit Tausenden Unterschriften gesammelt. Bislang ohne Erfolg. Was wird aus den Parks ohne Ranger:
"Das Grundgefühl ist, dass es nicht lang dauern wird, bis es in einigen Teilen wieder so wird, wie es war. No-Go-Zonen, wo die Menschen nicht hingehen, weil sie sich nicht sicher fühlen."
Zumal auch Polizei und Parkverwaltungen derzeit ihre Stellen zusammenstreichen. Wenig verwunderlich, dass bei den Besuchern des Gartencafes im Brockwell Park Unverständnis herrscht, etwa bei der 48-jährigen Clare:
"Das ist hier ein sehr belebter Park. Er ist wunderschön. Wenn man die Parkranger abschafft, dann kommt der Ärger zurück, Drogenmissbrauch etc. Ich bin sehr besorgt."