
Rund 4,4 Millionen Menschen sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahllokale öffnen um sieben und schließen um 20 Uhr. Ergebnisse werden für Sonntag erwartet. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges rechnen Beobachter mit einer Richtungsentscheidung: So werden der populistischen Partei Smer des früheren Regierungschefs Fico gute Chancen ausgerechnet. Er gilt als russlandfreundlich und hatte im Wahlkampf etwa die Sanktionen gegen das Land kritisiert und eine Annäherung gefordert, sobald der Krieg gegen die Ukraine beendet sei. Bislang ist die Slowakei eine der engagiertesten politischen und militärischen Unterstützer der Ukraine. Als aussichtsreichste Konkurrenz gilt die Partei "Fortschrittliche Slowakei" von EU-Vize-Parlamentspräsident Simecka. Im Fall eines Wahlsieges wären beide laut Experten auf Koalitionspartner angewiesen.
Anlass der vorgezogenen Wahlen ist das Scheitern der Vier-Parteien-Koalition im Dezember. Im Mai setzte die slowakische Präsidentin Caputova eine Expertenregierung ein, deren Regierungschef nicht erneut zur Wahl antritt.
Diese Nachricht wurde am 30.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.