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Parteireform
Die CDU soll jünger und weiblicher werden

Die CDU soll attraktiver für junge Leute, Frauen und Zuwanderer werden. Der Bundesvorstand hat die Vorschläge für eine geplante Parteireform mit einigen kleinen redaktionellen Änderungen einstimmig gebilligt, sagte Generalsekretär Peter Tauber.

    Eine Frau geht in Rostock vor zwei Wahlplakaten mit den Spitzenkandidaten von CDU und SPD entlang.
    Die CDU will den Frauenanteil erhöhen von jetzt gut 25 auf 30 Prozent. (picture alliance / dpa / Bernd Wüstneck)
    Das Konzept "Meine CDU 2017", das eine Kommission unter Leitung von Tauber erarbeitete, soll im Dezember auf einem Bundesparteitag beschlossen werden. Mit der Reform soll die CDU-Parteiarbeit jünger, vielfältiger, moderner und weiblicher werden. Die Christdemokraten kämpfen wie die anderen Parteien gegen Mitgliederschwund und Überalterung. Die Mitglieder sind im Schnitt 59 Jahre alt. Gut ein Viertel ist weiblich. Der Frauenanteil soll den Plänen zufolge in den nächsten fünf Jahren auf 30 Prozent gesteigert werden.
    "Wir streben eine Mitgliederstruktur an, die die Vielfalt der Gesellschaft abbildet", heißt es in dem Papier. Dafür sei wichtig, dass die Menschen Beruf und Familie mit der Parteiarbeit unter einen Hut bringen könnten, sagte Tauber. Sitzungen und Versammlungen sollen künftig zu festgelegter Zeit enden, damit zum Beispiel Eltern die Möglichkeit haben, einen Babysitter zu organisieren. Die Partei will den Angaben zufolge zur "Mitmach- und Onlinepartei" werden und eine App für die innerparteiliche Kommunikation einführen.
    Ansprechpartner für Neumitglieder und Abtrünnige
    Auf allen Ebenen bis hin zum Bundesvorstand soll es künftig gewählte Mitgliederbeauftragte geben. In den Kreisverbänden stehen sie Neumitgliedern als Ansprechpartner zur Verfügung, bei einem Austritt sollen sie versuchen, das abtrünnige Mitglied zurückzugewinnen. Geplant ist auch, mehr politische "Haustürgespräche" zu führen.
    CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn fordert zudem ein knappes, klar verständliches Wahlprogramm "auf zehn Seiten". "Politik ist oft zu kleinteilig, zu detailversessen", sagte Spahn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er sagte weiter, die CDU werde oft als die "Partei des alten, weißen Mannes wahrgenommen". Dies sei aber "Quatsch".
    (hba/swe)