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Taiwan-Frage
Parteiübergreifende Kritik aus Deutschland an Macrons "Dritter Weg"-Vorschlag

Der Vorstoß des französischen Präsidenten Macron für eine eigenständige Taiwan-Strategie der Europäischen Union ist in Deutschland auf Widerspruch gestoßen.

    Der französische Präsident Macron steht hinter zwei Mikrofonen und hält gestikulierend eine Rede. Hinter ihm sind eine französische und eine EU-Flagge zu sehen.
    Frankreichs Präsident Macron (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Sebastien Nogier)
    Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Europapolitiker Hakverdi sagte dem "Tagesspiegel", es sei ein schwerer Fehler, sich als Westen ausgerechnet im Umgang mit Peking spalten zu lassen. FDP-Generalsekretär Djir-Sarai sagte der "Bild"-Zeitung, Macrons Position wäre keine kluge Strategie für die Europäer, die eng mit den USA zusammenarbeiten sollten. Der CDU-Außenpolitiker Röttgen erklärte, Macron scheine von allen guten Geistern verlassen, wenn er Europa mit solch naiver und gefährlicher Rhetorik spalte und schwäche. Der Linke-Fraktionsvorsitzende Bartsch hingegen nannte eine strategische Unabhängigkeit ein erstrebenswertes Ziel, sofern Europa eine Friedensmacht werden wolle.
    Macron hatte in der Taiwan-Frage für einen dritten Weg der Europäer zwischen den rivalisierenden Mächten China und USA plädiert, ohne feste Position für eine der beiden Seiten zu beziehen.
    Diese Nachricht wurde am 11.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.