Es finden seit Anfang der neunziger Jahre Laborversuche in den Vereinigten Staaten statt. Anfang der neunziger Jahre ist der Jasminreis auch über das Internationale Reisforschungsinstitut IRI in die USA gelangt. Gegenwärtig ist die Phase, dass erste Feldversuche stattfinden, der Jasminreis aber noch nicht kommerziell angebaut wird. Die Forscher von der Universität Florida, die diesen Versuch durchführen, haben versichert, dass sie keine Patente beantragen werden auf den Jasminreis. Es haben sich aber bereits mehrere private Firmen in den USA sehr interessiert an den Forschungsergebnissen gezeigt und werden auch demnächst selber anbauen. Insofern ist offiziell noch kein Patent erteil worden, es ist aber damit zu rechnen, dass dies in Kürze geschehen wird.
In Thailand hat sich unter anderem die Organisation "Biothai" in Bangkok des Jasminreis-Falles angenommen und kämpft gegen mögliche Patentierung und deren Folgen. Nach einem umstrittenen Abkommen der Welthandelsorganisation, das Erfindungen als geistiges Eigentum schützt, ist es möglich, dass Unternehmen oder Personen sich auch genetische Veränderungen an lebenden Organismen als Erfindung patentieren lassen. Als Folge wäre der amerikanische Markt für die thailändischen Bauern tabu. Beteuerungen, dass auf Jasminreis kein Patent beantragt werden soll, geben Witoon Lienramrun von Biothai, kein wirklich sicheres Gefühl – zumal es ähnliche Versuche bereits bei indischem Basmatireis gegeben hat:
Wir wurden von der amerikanischen Regierung informiert, dass es kein Patent auf Jasminreis geben soll. Aber wir haben keine Garantie. In diesem Fall mit dem Jasminreis versuchen sie einfach, die Wut und den Ärger der Menschen aus der Dritten Welt zu beschwichtigen.
Bei Reisbauer Bun Soi Mat Kao im Nordosten Thailands ist die Botschaft angekommen und er macht sich Sorgen, wie er und die anderen Bauern ihre Existenz sichern sollen, wenn sich durch ein Patent den Jasminreisbauern der amerikanische Markt verschließen sollte:
Mir wird schwer ums Herz, wenn ich an diese Sache denke. Denn ich glaube, es kann wirklich üble Auswirkungen haben, wenn die Leute in den Staaten versuchen, den Reis herzustellen, der so ähnlich ist, wie unser Jasminreis. Auf die Bauern kann das drastische Auswirkungen haben. In diesen Reis setzen viele Leute ihre Hoffnungen, weil sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
Wie viele andere Bauern in der Region denkt auch Bun Soi Mat Kao über Alternativen nach. Und so hat er begonnen, seine Produktion teilweise auf organische Landwirtschaft umzustellen. Diesen Bioreis kann er dann im Rahmen von fairem Handel nach Europa absetzen und so den freien Markt umgehen. Bei allem Pragmatismus, mit dem sich die Bauern gegen einen möglichen Zugriff auf ihren Jasminreis zur Wehr setzen, geht es ganz offenbar nicht nur um den rein wirtschaftlichen Aspekt. Wirtoon Lienjamrun von Biothai zur Bedeutung von Reis in Thailand:
Reis bedeutet für die Bauern ihr Leben. Bei der traditionellen Anbauwiese respektieren sie Reis wie einen Gott. Noch meine Großmutter hat mir beigebracht, wenn du Reis kochst und es fällt ein Korn vom Tisch, dann musst du es aufheben. Du kannst nicht einfach auf den runtergefallenen Reis mit deinen Füßen treten.
Die Organisationen und Bauern in Thailand bemühen sich seit einiger Zeit , den Spieß umzudrehen, und den Namen Jasminreis als geografische Herkunftsangabe rechtlich schützen zu lassen. Nach langem Hin und Her hat das thailändische Parlament nun einem solchen Schutz zugestimmt. Auf internationaler Ebene bedarf es aber noch der Zustimmung der Welthandelsorganisation, deren Abkommen - TRIPPS - diesen geografischen Schutz bisher nur für Wein und Schnaps erlaubt, etwa für Champagner oder Tequila. Die Menschenrechtsorganisation FIAN Deutschland setzt aber zusätzlich auf politischen Druck. Stefan Ofteringer von FIAN ist optimistisch, dass im Jasminreisfall das letzte Wort noch nicht gesprochen ist:
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich in einem ähnlichen Fall, dem Basmatireis, ein ähnlicher Versuch, einen internationalen Patentschutz durchzusetzen, der hier in Asien fatale Folgen gehabt hätte, dass der abgewendet werden konnte. Und diese Erfahrung hat uns gelehrt: Das ist eine politische Frage.
In Thailand hat sich unter anderem die Organisation "Biothai" in Bangkok des Jasminreis-Falles angenommen und kämpft gegen mögliche Patentierung und deren Folgen. Nach einem umstrittenen Abkommen der Welthandelsorganisation, das Erfindungen als geistiges Eigentum schützt, ist es möglich, dass Unternehmen oder Personen sich auch genetische Veränderungen an lebenden Organismen als Erfindung patentieren lassen. Als Folge wäre der amerikanische Markt für die thailändischen Bauern tabu. Beteuerungen, dass auf Jasminreis kein Patent beantragt werden soll, geben Witoon Lienramrun von Biothai, kein wirklich sicheres Gefühl – zumal es ähnliche Versuche bereits bei indischem Basmatireis gegeben hat:
Wir wurden von der amerikanischen Regierung informiert, dass es kein Patent auf Jasminreis geben soll. Aber wir haben keine Garantie. In diesem Fall mit dem Jasminreis versuchen sie einfach, die Wut und den Ärger der Menschen aus der Dritten Welt zu beschwichtigen.
Bei Reisbauer Bun Soi Mat Kao im Nordosten Thailands ist die Botschaft angekommen und er macht sich Sorgen, wie er und die anderen Bauern ihre Existenz sichern sollen, wenn sich durch ein Patent den Jasminreisbauern der amerikanische Markt verschließen sollte:
Mir wird schwer ums Herz, wenn ich an diese Sache denke. Denn ich glaube, es kann wirklich üble Auswirkungen haben, wenn die Leute in den Staaten versuchen, den Reis herzustellen, der so ähnlich ist, wie unser Jasminreis. Auf die Bauern kann das drastische Auswirkungen haben. In diesen Reis setzen viele Leute ihre Hoffnungen, weil sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
Wie viele andere Bauern in der Region denkt auch Bun Soi Mat Kao über Alternativen nach. Und so hat er begonnen, seine Produktion teilweise auf organische Landwirtschaft umzustellen. Diesen Bioreis kann er dann im Rahmen von fairem Handel nach Europa absetzen und so den freien Markt umgehen. Bei allem Pragmatismus, mit dem sich die Bauern gegen einen möglichen Zugriff auf ihren Jasminreis zur Wehr setzen, geht es ganz offenbar nicht nur um den rein wirtschaftlichen Aspekt. Wirtoon Lienjamrun von Biothai zur Bedeutung von Reis in Thailand:
Reis bedeutet für die Bauern ihr Leben. Bei der traditionellen Anbauwiese respektieren sie Reis wie einen Gott. Noch meine Großmutter hat mir beigebracht, wenn du Reis kochst und es fällt ein Korn vom Tisch, dann musst du es aufheben. Du kannst nicht einfach auf den runtergefallenen Reis mit deinen Füßen treten.
Die Organisationen und Bauern in Thailand bemühen sich seit einiger Zeit , den Spieß umzudrehen, und den Namen Jasminreis als geografische Herkunftsangabe rechtlich schützen zu lassen. Nach langem Hin und Her hat das thailändische Parlament nun einem solchen Schutz zugestimmt. Auf internationaler Ebene bedarf es aber noch der Zustimmung der Welthandelsorganisation, deren Abkommen - TRIPPS - diesen geografischen Schutz bisher nur für Wein und Schnaps erlaubt, etwa für Champagner oder Tequila. Die Menschenrechtsorganisation FIAN Deutschland setzt aber zusätzlich auf politischen Druck. Stefan Ofteringer von FIAN ist optimistisch, dass im Jasminreisfall das letzte Wort noch nicht gesprochen ist:
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich in einem ähnlichen Fall, dem Basmatireis, ein ähnlicher Versuch, einen internationalen Patentschutz durchzusetzen, der hier in Asien fatale Folgen gehabt hätte, dass der abgewendet werden konnte. Und diese Erfahrung hat uns gelehrt: Das ist eine politische Frage.