Eine E-Mail trifft am Institut für Pathologie der Berliner Charité ein. Irgendwo auf der Welt ist sich ein Pathologe unsicher, was genau er da unter seinem Mikroskop hat. Deshalb schickt er die Bilder an das Telepathologe Beratungszentrum der internationalen Union gegen den Krebs, das an der Charité beheimatet ist. Professor Manfred Dietel wirft einen ersten Blick auf die Bilder: Handelt es sich um einen Brustkrebsherd oder um eine andere Erkrankung? Doch da Brusttumoren nicht das Spezialgebiet von Manfred Dietel sind, leitet er die E-Mail an einen von weltweit 60 Experten weiter.
Seit knapp einem Jahr können sich Pathologen in schwierigen Fällen eine zweite Meinung übers Internet einholen. Jeden Tag kommen ein bis zwei Anfragen an, mit steigender Tendenz. Neben deutschen Pathologen sind es vor allem Kollegen aus der dritten Welt, die sich an die Charité wenden, berichtet Manfred Dietel: "Der Kollege muss ein Mikroskop haben und eine digitale Kamera. Die sind aber heute für 500 bis 1.000 Mark zu haben. Unser Service wird deshalb außerordentlich positiv angenommen, weil wir im durchschnitt nicht länger als 2,5 Tage dafür brauchen." Bei normalem Versand einer Probe würde das Ergebnis sehr viel länger auf sich warten lassen.
Anfängliche Sorgen, bei der Diagnose übers Internet könnte es häufig zu Fehlern kommen, haben sich nicht bestätigt. Dazu ist die Auflösung der Kameras inzwischen gut genug, wie Manfred Dietel weiß: "Nach unseren persönlichen Erfahrungen, aber auch nach den Erfahrungen des größten amerikanischen Instituts können wir in 95 bis 97 Prozent die gleichen Diagnosen und die gleiche diagnostische Qualität erreichen, wie bei der Situation, wenn man durchs Mikroskop guckt." Letztlich entscheidet aber immer der Pathologe vor Ort, was er den Ärzten als Diagnose mitteilt.
Für eine neue Entwicklung reicht aber das Internet nicht aus: Bei der Telepathologie mit Hilfe ferngesteuerter Robotermikroskope sind die gebündelten Kapazitäten von sechs ISDN-Leitungen erforderlich. Vor allem für ländliche Gebiete und die dritte Welt dürfte dies einen wichtigen Schritt für die Qualitätssicherung in der Krebsbehandlung darstellen.
[Volkart Wildermuth]
Seit knapp einem Jahr können sich Pathologen in schwierigen Fällen eine zweite Meinung übers Internet einholen. Jeden Tag kommen ein bis zwei Anfragen an, mit steigender Tendenz. Neben deutschen Pathologen sind es vor allem Kollegen aus der dritten Welt, die sich an die Charité wenden, berichtet Manfred Dietel: "Der Kollege muss ein Mikroskop haben und eine digitale Kamera. Die sind aber heute für 500 bis 1.000 Mark zu haben. Unser Service wird deshalb außerordentlich positiv angenommen, weil wir im durchschnitt nicht länger als 2,5 Tage dafür brauchen." Bei normalem Versand einer Probe würde das Ergebnis sehr viel länger auf sich warten lassen.
Anfängliche Sorgen, bei der Diagnose übers Internet könnte es häufig zu Fehlern kommen, haben sich nicht bestätigt. Dazu ist die Auflösung der Kameras inzwischen gut genug, wie Manfred Dietel weiß: "Nach unseren persönlichen Erfahrungen, aber auch nach den Erfahrungen des größten amerikanischen Instituts können wir in 95 bis 97 Prozent die gleichen Diagnosen und die gleiche diagnostische Qualität erreichen, wie bei der Situation, wenn man durchs Mikroskop guckt." Letztlich entscheidet aber immer der Pathologe vor Ort, was er den Ärzten als Diagnose mitteilt.
Für eine neue Entwicklung reicht aber das Internet nicht aus: Bei der Telepathologie mit Hilfe ferngesteuerter Robotermikroskope sind die gebündelten Kapazitäten von sechs ISDN-Leitungen erforderlich. Vor allem für ländliche Gebiete und die dritte Welt dürfte dies einen wichtigen Schritt für die Qualitätssicherung in der Krebsbehandlung darstellen.
[Volkart Wildermuth]