China war offenbar überrascht von dem Nachdruck, mit dem die USA ihre asiatischen Ansprüche vortrugen. Vielleicht hatte man die USA als Supermacht schon abgeschrieben. Oder Peking hatte sich daran gewöhnt, dass Washington - wie unter Präsident Bush - den asiatisch-pazifischen Raum eher vernachlässigte. Umso widersprüchlicher fielen die Reaktionen in China aus. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua schrieb, Amerikas strategischer Vorstoß Richtung Osten ziele darauf ab, Chinas Einfluss eindämmen und klein halten zu wollen. Doch offiziell hielt sich China bedeckt. Liu Weimin, Sprecher des Außenministeriums.
"Chinas respektiert Amerikas legitime Interessen im Pazifik und wir hoffen, dass die USA auch unsere legitimen Interessen in der Region respektieren."
Direkt vor dem Ostasien-Gipfel auf Bali, wollte Peking offenbar keinen neuen Streit mit Washington auslösen. Doch China ist besorgt - und tut daher alles, um Amerikas Asien-Strategie herunterzuspielen. So war auch schon eine Woche zuvor die Ankündigung Washingtons, eine geplante transpazifische Freihandelszone ohne China vorantreiben zu wollen, auf Kritik gestoßen. Washington handele aus reinem Eigennutz, sagt Chai Yu von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften.
"Die Hauptüberlegung der USA ist doch, dass sie über diese Freihandelszone am wirtschaftlichen Aufschwung Asiens teilhaben wollen. Doch der Aufschwung findet unter anderem in China statt. Wenn sie China ausschließen, macht das Ganze keinen Sinn."
Dass China nicht an den Verhandlungstisch gebeten wurde, liegt an Pekings protektionistischer Wirtschafts- und Geldpolitik. Obama hatte nicht zufällig mehrfach Peking gemahnt, sich an internationale Spielregeln zu halten. Auch dass hatte verärgerte Reaktionen provoziert. Letztlich geht es aber um Chinas Rolle in Asien und das Kräfteverhältnis zwischen den USA und China in der Region. Nachbarstaaten wie Südkorea und Japan, aber auch Vietnam und die Philippinen beobachten seit langem wie China immer selbstbewusster auftritt. Auf die Schutzmacht Amerika wollen sie nicht verzichten, sagt Mark Rolfe von der University of New South Wales in Australien.
"Die Länder in Südostasien wollen das amerikanische Engagement, weil sie China etwas entgegensetzen wollen. Sie wollen keine militärische Konfrontation - das wäre natürlich katastrophal für die Region-, aber sie wollen auch nicht von China dominiert werden. Sie wollen das Engagement eines anderen großen Landes und zwar an zentraler Stelle, sodass sie das in ihren Beziehungen zu China nutzen können."
Genau das bringt China in eine Zwickmühle: Für China ist kein Partner so wichtig wie Washington, doch in der Region will sich Peking keine Vorschriften machen lassen. So hatten die USA angekündigt, die Territorialstreitigkeiten im rohstoffreichen Südchinesischen Meer in Bali zur Sprache bringen zu wollen. Doch China wollte eine Einmischung der USA mit aller Macht verhindern. Außenamtssprecher Liu hält den Ostasien-Gipfel für das falsche Forum.
"Wir wollen dort keine kontroversen Themen auf die Tagesordnung setzen, weil das die Atmosphäre der Kooperation nur stören würde."
Doch gerade im Südchinesischen Meer verfolgt China eine kompromisslose Linie, beansprucht fast das gesamte Gebiet, droht Anrainern mit militärischer Gewalt, lehnt internationale Vermittlung ab. Genau das bewegt Staaten wie die Philippinen dazu, den Schutz Washingtons mehr denn je zu suchen. Das Problem liege letztlich bei China, sagt Professor Niu Jun von der Peking-Universität. Pekings Worte und Taten klafften oft weit auseinander.
"China redet davon, dass man langfristig Frieden, Stabilität und Wohlstand in der Region wolle. Aber wie garantiert man das denn? Dafür braucht es praktische Maßnahmen nicht nur Versprechungen."
Doch welche Rolle China in Asien letztlich spielen will, bleibt unklar. Peking verfolgt mit Nachdruck seine wirtschaftlichen Interessen, modernisiert sein Militär, verwahrt sich gegen Kritik. Und damit löst China weiter Besorgnis und Ängste aus.
"Chinas respektiert Amerikas legitime Interessen im Pazifik und wir hoffen, dass die USA auch unsere legitimen Interessen in der Region respektieren."
Direkt vor dem Ostasien-Gipfel auf Bali, wollte Peking offenbar keinen neuen Streit mit Washington auslösen. Doch China ist besorgt - und tut daher alles, um Amerikas Asien-Strategie herunterzuspielen. So war auch schon eine Woche zuvor die Ankündigung Washingtons, eine geplante transpazifische Freihandelszone ohne China vorantreiben zu wollen, auf Kritik gestoßen. Washington handele aus reinem Eigennutz, sagt Chai Yu von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften.
"Die Hauptüberlegung der USA ist doch, dass sie über diese Freihandelszone am wirtschaftlichen Aufschwung Asiens teilhaben wollen. Doch der Aufschwung findet unter anderem in China statt. Wenn sie China ausschließen, macht das Ganze keinen Sinn."
Dass China nicht an den Verhandlungstisch gebeten wurde, liegt an Pekings protektionistischer Wirtschafts- und Geldpolitik. Obama hatte nicht zufällig mehrfach Peking gemahnt, sich an internationale Spielregeln zu halten. Auch dass hatte verärgerte Reaktionen provoziert. Letztlich geht es aber um Chinas Rolle in Asien und das Kräfteverhältnis zwischen den USA und China in der Region. Nachbarstaaten wie Südkorea und Japan, aber auch Vietnam und die Philippinen beobachten seit langem wie China immer selbstbewusster auftritt. Auf die Schutzmacht Amerika wollen sie nicht verzichten, sagt Mark Rolfe von der University of New South Wales in Australien.
"Die Länder in Südostasien wollen das amerikanische Engagement, weil sie China etwas entgegensetzen wollen. Sie wollen keine militärische Konfrontation - das wäre natürlich katastrophal für die Region-, aber sie wollen auch nicht von China dominiert werden. Sie wollen das Engagement eines anderen großen Landes und zwar an zentraler Stelle, sodass sie das in ihren Beziehungen zu China nutzen können."
Genau das bringt China in eine Zwickmühle: Für China ist kein Partner so wichtig wie Washington, doch in der Region will sich Peking keine Vorschriften machen lassen. So hatten die USA angekündigt, die Territorialstreitigkeiten im rohstoffreichen Südchinesischen Meer in Bali zur Sprache bringen zu wollen. Doch China wollte eine Einmischung der USA mit aller Macht verhindern. Außenamtssprecher Liu hält den Ostasien-Gipfel für das falsche Forum.
"Wir wollen dort keine kontroversen Themen auf die Tagesordnung setzen, weil das die Atmosphäre der Kooperation nur stören würde."
Doch gerade im Südchinesischen Meer verfolgt China eine kompromisslose Linie, beansprucht fast das gesamte Gebiet, droht Anrainern mit militärischer Gewalt, lehnt internationale Vermittlung ab. Genau das bewegt Staaten wie die Philippinen dazu, den Schutz Washingtons mehr denn je zu suchen. Das Problem liege letztlich bei China, sagt Professor Niu Jun von der Peking-Universität. Pekings Worte und Taten klafften oft weit auseinander.
"China redet davon, dass man langfristig Frieden, Stabilität und Wohlstand in der Region wolle. Aber wie garantiert man das denn? Dafür braucht es praktische Maßnahmen nicht nur Versprechungen."
Doch welche Rolle China in Asien letztlich spielen will, bleibt unklar. Peking verfolgt mit Nachdruck seine wirtschaftlichen Interessen, modernisiert sein Militär, verwahrt sich gegen Kritik. Und damit löst China weiter Besorgnis und Ängste aus.