" Schau, wenn hier der Sardellen-Schwarm ist, werfen wir unser Netz aus und kreisen ihn damit ein. Dann ziehen wir das Netz unten zu. Wir heben es an und saugen den Schwarm mit einem Schlauch ab. "
Mit dieser maximal 50 Meter tief reichenden "Ringwade" fischten auch schon der Vater und der Großvater des Basken Miguel Bakdeza nach Sardellen. Diese Methode wird zwar in der Hochseefischerei kritisiert - aber bei den Küstenfischern reduziert sie sogar unerwünschten Beifang. Trotzdem gibt es vor der nordspanischen Küste kaum noch Sardellen. Auch Thunfische, die die Küstenfischer regelrecht angeln, gibt es kaum noch. Die Spanier geben den Franzosen die Schuld daran. Iñaki Arrbide von der Fischereigenossenschaft von San Sebastián erklärt:
" Der Konflikt fing an, als die französischen Schleppnetzfischer auch Sardellen zu fischen begannen. Die fingen bis dahin nur Seehecht und Seezunge, weil die auf dem Markt rentabler waren. Da warfen sie die Schleppnetze auch nach Anchoas aus. Zudem gehen die Schleppnetzfischer das ganze Jahr auf Fang. Wir mit unserer Methode fischen nur drei Monate. So hatten die Bestände früher neun Monate Zeit, sich zu erholen. "
Seit zwei Jahren empfiehlt das Expertenkomitee der EU-Kommission, die Schiffe sollten ganz in den Häfen bleiben. Aber Frankreich will der verlangten Schonzeit nicht zustimmen. In einer Kompromisslösung haben sich Spanien und Frankreich schließlich darauf geeinigt, jedes Schiff dürfe zu angeblichen Forschungszwecken drei Tonnen Sardellen fangen. Die spanischen Fischer betonen, dass es nicht um einen Streit von Spaniern gegen Franzosen geht, sondern um die Fangmethoden:
" Hier ist früher noch richtig mit Ködern und Haken gefischt worden. 200 Schiffe haben Stöcker, Makrele und Seehecht geangelt. Selektiver geht es nicht. Dank der Schleppnetze sind diese Fische jetzt alle verschwunden. Wir hatten hier einst Fisch von außergewöhnlicher Qualität. Was wir jetzt essen, kommt zu 95 Prozent aus der Hochseefischerei. Bis diese Gebiete auch leergefischt sind. Mit der küstennahen Fischerei stirbt eine Tradition, eine Art zu leben, eine Kultur."
In dem Streit haben die Fischer die Umweltverbände auf ihrer Seite. Schon lange organisiert der Worldwide Fund for Nature gemeinsam mit den Küstenfischern Meeresreservate, Rückzugsgebiete. Die Küstenfischer könnten schließlich nicht einfach nach Mauretanien fahren, wenn in den spanischen Fanggründe keine Fische mehr lebten, sagt Meeresbiologe Raúl García vom Worldwide Fund for Nature.
" Wir stehen vor der Frage, ob wir die Bestände zur Ruhe kommen lassen wollen, oder ob die Sardelle für immer aus dem Golf von Bizkaya verschwindet. Das ist die gegenwärtige Situation. Eine Sardelle wird etwa drei Jahre alt. Diese extrem niedrigen Bestände haben wir jetzt seit drei Jahren. Unsere letzte Hoffnung ist die jüngste Generation. Wenn sich der Bestand in diesem Jahr wieder nicht erneuert, verlieren wir alle drei Generationen. Es gibt dann keine Sardellen mehr. "
Wichtigstes Hindernis für eine Lösung: Die Politik. Im Kampf widerstreitender Interessen setzen sich in der EU-Kommission die Schleppnetzfischer durch. Würden die Spanier einen Stopp der Sardellen-Fischerei durchsetzen, würde Frankreich auf eine Pause bei den Seeteufeln drängen, erklärt Raúl García den Handel. Der Konflikt mit den mächtigen Hochseefischern haben die Küstenfischer das Nachsehen:
" Die Rangwade ist bei den Sardellen eine nachhaltige Fangmethode. Aber ein Schleppnetzfischer fängt 15 oder 20 mal so viel. Frankreich hat sich für die Industriefischerei entschieden. Dem gegenüber steht vor allem in Spanien die wenig effektive aber schonende Küstenfischerei entgegen, die zudem die Tiere nicht zerquetscht und die dadurch höhere Preise bekommt. Das ist wie beim Thunfisch: Von 1.000 Tonnen rotem Thunfisch können in Spanien 600 Familien leben. So viel fangen jedoch nur zwei dieser Industrieschiffe mit höchstens 20 Leuten an Bord. Die Europäische Union fördert fast ausschließlich die industrielle Fischerei. Das hat nichts mit wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Gründen zu gehen. Es hat nur politische Gründe. Die bessere Lobby setzt sich durch. "
Mit dieser maximal 50 Meter tief reichenden "Ringwade" fischten auch schon der Vater und der Großvater des Basken Miguel Bakdeza nach Sardellen. Diese Methode wird zwar in der Hochseefischerei kritisiert - aber bei den Küstenfischern reduziert sie sogar unerwünschten Beifang. Trotzdem gibt es vor der nordspanischen Küste kaum noch Sardellen. Auch Thunfische, die die Küstenfischer regelrecht angeln, gibt es kaum noch. Die Spanier geben den Franzosen die Schuld daran. Iñaki Arrbide von der Fischereigenossenschaft von San Sebastián erklärt:
" Der Konflikt fing an, als die französischen Schleppnetzfischer auch Sardellen zu fischen begannen. Die fingen bis dahin nur Seehecht und Seezunge, weil die auf dem Markt rentabler waren. Da warfen sie die Schleppnetze auch nach Anchoas aus. Zudem gehen die Schleppnetzfischer das ganze Jahr auf Fang. Wir mit unserer Methode fischen nur drei Monate. So hatten die Bestände früher neun Monate Zeit, sich zu erholen. "
Seit zwei Jahren empfiehlt das Expertenkomitee der EU-Kommission, die Schiffe sollten ganz in den Häfen bleiben. Aber Frankreich will der verlangten Schonzeit nicht zustimmen. In einer Kompromisslösung haben sich Spanien und Frankreich schließlich darauf geeinigt, jedes Schiff dürfe zu angeblichen Forschungszwecken drei Tonnen Sardellen fangen. Die spanischen Fischer betonen, dass es nicht um einen Streit von Spaniern gegen Franzosen geht, sondern um die Fangmethoden:
" Hier ist früher noch richtig mit Ködern und Haken gefischt worden. 200 Schiffe haben Stöcker, Makrele und Seehecht geangelt. Selektiver geht es nicht. Dank der Schleppnetze sind diese Fische jetzt alle verschwunden. Wir hatten hier einst Fisch von außergewöhnlicher Qualität. Was wir jetzt essen, kommt zu 95 Prozent aus der Hochseefischerei. Bis diese Gebiete auch leergefischt sind. Mit der küstennahen Fischerei stirbt eine Tradition, eine Art zu leben, eine Kultur."
In dem Streit haben die Fischer die Umweltverbände auf ihrer Seite. Schon lange organisiert der Worldwide Fund for Nature gemeinsam mit den Küstenfischern Meeresreservate, Rückzugsgebiete. Die Küstenfischer könnten schließlich nicht einfach nach Mauretanien fahren, wenn in den spanischen Fanggründe keine Fische mehr lebten, sagt Meeresbiologe Raúl García vom Worldwide Fund for Nature.
" Wir stehen vor der Frage, ob wir die Bestände zur Ruhe kommen lassen wollen, oder ob die Sardelle für immer aus dem Golf von Bizkaya verschwindet. Das ist die gegenwärtige Situation. Eine Sardelle wird etwa drei Jahre alt. Diese extrem niedrigen Bestände haben wir jetzt seit drei Jahren. Unsere letzte Hoffnung ist die jüngste Generation. Wenn sich der Bestand in diesem Jahr wieder nicht erneuert, verlieren wir alle drei Generationen. Es gibt dann keine Sardellen mehr. "
Wichtigstes Hindernis für eine Lösung: Die Politik. Im Kampf widerstreitender Interessen setzen sich in der EU-Kommission die Schleppnetzfischer durch. Würden die Spanier einen Stopp der Sardellen-Fischerei durchsetzen, würde Frankreich auf eine Pause bei den Seeteufeln drängen, erklärt Raúl García den Handel. Der Konflikt mit den mächtigen Hochseefischern haben die Küstenfischer das Nachsehen:
" Die Rangwade ist bei den Sardellen eine nachhaltige Fangmethode. Aber ein Schleppnetzfischer fängt 15 oder 20 mal so viel. Frankreich hat sich für die Industriefischerei entschieden. Dem gegenüber steht vor allem in Spanien die wenig effektive aber schonende Küstenfischerei entgegen, die zudem die Tiere nicht zerquetscht und die dadurch höhere Preise bekommt. Das ist wie beim Thunfisch: Von 1.000 Tonnen rotem Thunfisch können in Spanien 600 Familien leben. So viel fangen jedoch nur zwei dieser Industrieschiffe mit höchstens 20 Leuten an Bord. Die Europäische Union fördert fast ausschließlich die industrielle Fischerei. Das hat nichts mit wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Gründen zu gehen. Es hat nur politische Gründe. Die bessere Lobby setzt sich durch. "