"Volver" - "Heimkehren", das ist der Titel eines Sehnsuchtstangos von Carlos Gardel und seinem Texter Alfredo le Pera. Den 1934 entstandenen Gassenhauer pfeifen in der Spanisch sprechenden Welt die Spatzen von den Dächern. Jeder Sänger, der auf sich hält, hat ihn einmal gesungen. Und jede Sängerin auch - als Tango, als Flamenco oder was auch immer. In diesem Film singen ihn Penelope Cruz und Estrella Morente. Und Pedro Almodovar. Der interpretiert das Lied vom Heimkehren allerdings mit den Mitteln des Filmemachers. Der Film selbst, sein 16. Spielfilm, ist eine Heimkehr - in die spanische La-Mancha-Provinz, in der er aufwuchs, und eine Heimkehr zu seinen Ursprüngen als Regisseur, der die Frauen liebt und die Komödie, auch wenn die Frauen sich am Rande des Nervenzusammenbruchs befinden. "Volver" beschreibt die Welt als Frauenplaneten, auf dem die Männer eigentlich nur hinderlich sind oder schmierige Nichtsnutze und Vergewaltiger. Am Sonntag versammeln sich die Frauen auf dem Friedhof und putzen trotzdem voller Inbrunst die Grabstätten.
"Volver" erzählt die Geschichte dreier Frauengenerationen und wie sie ihr Leben bewältigen, ihre Einsamkeit, die erlittenen Verletzungen und wie sie ihre Kinder allein durchbringen und ihr Glück in der festen Bande der Frauensolidarität finden. In dieser quasi "mutterrechtlichen" Gesellschaft ist für die Männer kein Platz, aber sie fehlen auch nicht. Nur eine einzige Träne weint die Hauptfigur Raimunda dem Mann nach, den sie als junges Mädchen vielleicht geliebt hat. Penelope Cruz steht im Mittelpunkt einer beeindruckenden Riege von Darstellerinnen. Pedro Almodovar hat Cruz einst entdeckt. Dann wurde sie Weltstar und mit Partner Tom Cruise Hollywood-Skandalnudel. Dass Raimunda die Rolle ihres Lebens werden würde hat sie gleich gespürt, als Pedro Almodovar ihr das halbe Drehbuch zu lesen gab. Penelope Cruz ist in dieser Rolle, begehrenswerte Frau, patente Mutter und durchgeknallte Tochter. Sie kümmert sich um alles und um alle. Sie redet nicht lange, handelt gleich, stets rasch und nie herrscht auch nur der geringste Zweifel daran, wem ihre Solidarität gehört. Und als sie ein Klopfen aus dem Inneren des Kofferraums ihres Wagens hört und dann die Stimmer ihrer Mutter, die eigentlich schon lange tot ist, da schimpft sie bald mit ihr, als hätten sich auch Gespenster an Benimmregeln zu halten.
Aus der turbulenten schwarzen Alltagskomödie samt Mord und Totschlag wird nun auf einmal eine Gespenstergeschichte mit tragischem Hintergrund. Jede Figur verbirgt etwas anderes vor den anderen - bis das Netz der kleinen und großen Geheimnisse unentwirrbar scheint. Pedro Almodovar ist bekannt für seinen Hang zu unwahrscheinlichen dramatischen Wendungen und er ist bekannt für seine Weltsicht, das nur in der weiblichen Identität - auch der Männer - das Heil der Welt zu suchen ist. Im Mittelpunkt seiner Filme standen oft Transvestiten und andere Außenseiter. Gemeinsam war allen Charakteren immer das unbändige Verlangen nach Nähe und Liebe. Wie oft in der Karriere eines bedeutenden Filmemachers hat Pedro Almodovar als Provokateur angefangen. Von Film zu Film ist sein Werk zugänglicher geworden. "Volver" das ist nun einer dieser Filme in denen sich das Werk eines Meisterregisseurs endlich rundet. Alle wichtigen Motive seiner Filme sind wieder da. Aber alles greift noch eine Spur perfekter ineinander. Der Oskarpreisträger - für "Alles über meine Mutter" - zeigt sich auf dem Höhepunkt seines Könnens. So leicht und locker inszeniert war noch keiner seiner Filme. Auch die Frage, ob der Film eine Tragödie oder eine Komödie ist, muss gar nicht entschieden werden. Der Film ist lustig und lebensfroh, im nächsten Augenblick tragisch und voller Trauer. Wie das Leben selbst. Penelope Cruz als allein erziehende Mutter mittendrin. Mit großen neugierigen Augen betrachte sie die Welt und alle Trauer wischt sie weg mit einem umwerfenden Lächeln. Frau oder Mann. Wer am Ende dieses Films nicht vor ihr niederkniet, der hat kein Herz.
"Volver" erzählt die Geschichte dreier Frauengenerationen und wie sie ihr Leben bewältigen, ihre Einsamkeit, die erlittenen Verletzungen und wie sie ihre Kinder allein durchbringen und ihr Glück in der festen Bande der Frauensolidarität finden. In dieser quasi "mutterrechtlichen" Gesellschaft ist für die Männer kein Platz, aber sie fehlen auch nicht. Nur eine einzige Träne weint die Hauptfigur Raimunda dem Mann nach, den sie als junges Mädchen vielleicht geliebt hat. Penelope Cruz steht im Mittelpunkt einer beeindruckenden Riege von Darstellerinnen. Pedro Almodovar hat Cruz einst entdeckt. Dann wurde sie Weltstar und mit Partner Tom Cruise Hollywood-Skandalnudel. Dass Raimunda die Rolle ihres Lebens werden würde hat sie gleich gespürt, als Pedro Almodovar ihr das halbe Drehbuch zu lesen gab. Penelope Cruz ist in dieser Rolle, begehrenswerte Frau, patente Mutter und durchgeknallte Tochter. Sie kümmert sich um alles und um alle. Sie redet nicht lange, handelt gleich, stets rasch und nie herrscht auch nur der geringste Zweifel daran, wem ihre Solidarität gehört. Und als sie ein Klopfen aus dem Inneren des Kofferraums ihres Wagens hört und dann die Stimmer ihrer Mutter, die eigentlich schon lange tot ist, da schimpft sie bald mit ihr, als hätten sich auch Gespenster an Benimmregeln zu halten.
Aus der turbulenten schwarzen Alltagskomödie samt Mord und Totschlag wird nun auf einmal eine Gespenstergeschichte mit tragischem Hintergrund. Jede Figur verbirgt etwas anderes vor den anderen - bis das Netz der kleinen und großen Geheimnisse unentwirrbar scheint. Pedro Almodovar ist bekannt für seinen Hang zu unwahrscheinlichen dramatischen Wendungen und er ist bekannt für seine Weltsicht, das nur in der weiblichen Identität - auch der Männer - das Heil der Welt zu suchen ist. Im Mittelpunkt seiner Filme standen oft Transvestiten und andere Außenseiter. Gemeinsam war allen Charakteren immer das unbändige Verlangen nach Nähe und Liebe. Wie oft in der Karriere eines bedeutenden Filmemachers hat Pedro Almodovar als Provokateur angefangen. Von Film zu Film ist sein Werk zugänglicher geworden. "Volver" das ist nun einer dieser Filme in denen sich das Werk eines Meisterregisseurs endlich rundet. Alle wichtigen Motive seiner Filme sind wieder da. Aber alles greift noch eine Spur perfekter ineinander. Der Oskarpreisträger - für "Alles über meine Mutter" - zeigt sich auf dem Höhepunkt seines Könnens. So leicht und locker inszeniert war noch keiner seiner Filme. Auch die Frage, ob der Film eine Tragödie oder eine Komödie ist, muss gar nicht entschieden werden. Der Film ist lustig und lebensfroh, im nächsten Augenblick tragisch und voller Trauer. Wie das Leben selbst. Penelope Cruz als allein erziehende Mutter mittendrin. Mit großen neugierigen Augen betrachte sie die Welt und alle Trauer wischt sie weg mit einem umwerfenden Lächeln. Frau oder Mann. Wer am Ende dieses Films nicht vor ihr niederkniet, der hat kein Herz.