Lange mussten Verbraucher warten, bis auch im Ortsnetz Call-By-Call-Anbieter für günstige Verbindungen zum Nachbarn sorgten. Trotzdem wird aber erst ab dem 9. Juli auch die letzte Monopolstellung der Deutschen Telekom fallen. Dann nämlich kann der Verbraucher sich auch dauerhaft für einen anderen Telefonanbieter im Ortsnetz festlegen. Im Gegensatz zu diesem so genannten Preselektion-Dienst stehen seit Freitag nur bestimmte Vorwahlnummern zur Verfügung, die stets vorangestellt werden müssen, wenn man eine besonders günstige Verbindung innerhalb von Ortsnetzen herstellen möchte. Etwa 20 Unternehmen offerieren derzeit derartige Call-by-Call-Dienste auf der Kurzstrecke an. Zumeist handelt es sich dabei allerdings um regionale Gesellschaften, während nur wenige Unternehmen bundesweit eine Alternative zur Deutschen Telekom im Ortsbereich offerieren.
Der technische Aufwand für die neue Vielfalt der Anbieter ist indes beachtlich. So sorgte die Inbetriebnahme der so genannten Übergabepunkte zwischen den unterschiedlichen Netzen mancherorts für Probleme. Trotzdem sei der Start insgesamt zufriedenstellend verlaufen, so Experten. Vor allem die bundesweit agierenden Anbieter hätten erheblich in moderne Technik investiert, berichtet Michael Peter von Arcor: "Wir mussten unser eigenes Netz so ausbauen, dass an 475 Stellen Übergänge zum Netz der Deutschen Telekom geschaffen wurden. Dazu passten wir unsere technischen Strukturen an das bestehende Netz an." So wird ein Gespräch via Call-By-Call-Vorwahl gleich zweimal übergeben. Nach dem Wählen der Anbietervorwahl und der folgenden Anschlussnummer, wobei die Ortsvorwahl meist entfällt, wandert das Gespräch zunächst auf einer Telekom-Leitung zum Übergabepunkt des Konkurrenten, der es dann an den Angerufenen weitergibt. Da dieser vermutlich oft nicht ebenfalls Kunde des selben Call-by-Call-Anbieters ist, wird die Verbindung erneut zurückgeschaltet in das Netz der Telekom.
Im Idealfall merkt der Verbraucher von diesem Aufwand nichts. Vielmehr darf er sich über günstige Tarife freuen: Für weniger als einem Cent pro Minute kann innerorts gequasselt werden bis der Draht glüht. Andere Anbieter verlangen für die gleiche Dauer mitunter bis zu drei Cents pro Minute. Wer zu allen Zeiten stets am günstigsten telefonieren möchte, sollte daher den neuen Tarifdschungel genau durchforsten. Auch dürften die billigsten Angebote nicht dauerhaft Bestand haben, da sie die entstehenden Kosten für Netzbetrieb und Verbindungsmanagement nicht decken. Darüber hinaus beeinflussen zwei weitere Faktoren den Minutenpreis nachhaltig. Einerseits müssen Anbieter für jede Übergabe von und an das Telekomnetz eine so genannte Interconnectiongebühr von 0,4 Cent leisten. Bei zumeist zwei Interconnections fallen so bereits 0,8 Cents pro Verbindung an. Hinzu kommt eine Inkassogebühr, die Call-by-Call-Dienstleister an die Deutsche Telekom abführen müssen, damit ihre Verbindungen über die monatliche Rechnung des Rosa-Riesen abgerechnet wird. Daher gelten Verbindungsentgelte von weniger als 1,5 Cents pro Minute als geradezu ruinös für die neuen Anbieter und dürften eher Einführungscharakter besitzen.
[Quelle: Peter Welchering]
Der technische Aufwand für die neue Vielfalt der Anbieter ist indes beachtlich. So sorgte die Inbetriebnahme der so genannten Übergabepunkte zwischen den unterschiedlichen Netzen mancherorts für Probleme. Trotzdem sei der Start insgesamt zufriedenstellend verlaufen, so Experten. Vor allem die bundesweit agierenden Anbieter hätten erheblich in moderne Technik investiert, berichtet Michael Peter von Arcor: "Wir mussten unser eigenes Netz so ausbauen, dass an 475 Stellen Übergänge zum Netz der Deutschen Telekom geschaffen wurden. Dazu passten wir unsere technischen Strukturen an das bestehende Netz an." So wird ein Gespräch via Call-By-Call-Vorwahl gleich zweimal übergeben. Nach dem Wählen der Anbietervorwahl und der folgenden Anschlussnummer, wobei die Ortsvorwahl meist entfällt, wandert das Gespräch zunächst auf einer Telekom-Leitung zum Übergabepunkt des Konkurrenten, der es dann an den Angerufenen weitergibt. Da dieser vermutlich oft nicht ebenfalls Kunde des selben Call-by-Call-Anbieters ist, wird die Verbindung erneut zurückgeschaltet in das Netz der Telekom.
Im Idealfall merkt der Verbraucher von diesem Aufwand nichts. Vielmehr darf er sich über günstige Tarife freuen: Für weniger als einem Cent pro Minute kann innerorts gequasselt werden bis der Draht glüht. Andere Anbieter verlangen für die gleiche Dauer mitunter bis zu drei Cents pro Minute. Wer zu allen Zeiten stets am günstigsten telefonieren möchte, sollte daher den neuen Tarifdschungel genau durchforsten. Auch dürften die billigsten Angebote nicht dauerhaft Bestand haben, da sie die entstehenden Kosten für Netzbetrieb und Verbindungsmanagement nicht decken. Darüber hinaus beeinflussen zwei weitere Faktoren den Minutenpreis nachhaltig. Einerseits müssen Anbieter für jede Übergabe von und an das Telekomnetz eine so genannte Interconnectiongebühr von 0,4 Cent leisten. Bei zumeist zwei Interconnections fallen so bereits 0,8 Cents pro Verbindung an. Hinzu kommt eine Inkassogebühr, die Call-by-Call-Dienstleister an die Deutsche Telekom abführen müssen, damit ihre Verbindungen über die monatliche Rechnung des Rosa-Riesen abgerechnet wird. Daher gelten Verbindungsentgelte von weniger als 1,5 Cents pro Minute als geradezu ruinös für die neuen Anbieter und dürften eher Einführungscharakter besitzen.
[Quelle: Peter Welchering]