Die einen können essen, so viel sie wollen und nehmen nicht einmal zu, andere müssen strenge Diät halten, sei es, weil sie diabetesgefährdet sind, weil sie einen hohen Blutdruck haben oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Die einen reagieren empfindlich auf Luftschadstoffe bis hin, dass sie Asthma bekommen – anderen Menschen dagegen macht schlechte Luft nichts aus. Diese Beispiele machen deutlich, wie Krankheiten und körperliche Beschwerden fast immer sowohl äußere Ursachen haben als auch Veranlagungssache, sprich, genetisch bedingt sind. Deshalb jetzt die Initiative "Gene, Umwelt und Gesundheit". Allerdings soll es dabei jetzt erst mal weniger um Gene gehen, umso mehr aber darum, Umwelteinflüsse messbar zu machen. Denn da gebe es einen Nachholbedarf, so Brenda Weis vom Nationalen Gesundheitsinstitut in Bethesda.
"Die Genetik und die genetischen Besonderheiten eines Menschen können wir heutzutage bereits sehr genau bestimmen. Hier hat sich die Forschung sehr schnell entwickelt. Doch welchen Umweltfaktoren ein Mensch ausgesetzt ist, können wir nur sehr begrenzt wirklich objektiv erfassen – dazu gehören seine Ernährung, die Chemikalien in seiner Umgebung, aber auch, wie viel Bewegung er hat. Hier haben wir bisher kaum verlässliche Informationen, und genau das ist das Ziel: Wir wollen Umwelteinflüsse auf der individuellen Ebene messen."
Welchen Umwelteinflüssen ein Mensch ausgesetzt ist, lässt sich bisher fast nur indirekt messen: Etwa über Umweltmessstationen, die an einer bestimmten Stelle aufgestellt sind und die Luftqualität erfassen. - Aber diese Messungen sind eben nur punktuell und lassen nur sehr begrenzt Rückschlüsse darauf zu, wie viel von dieser schlechten Luft ein einzelner Mensch einatmet. Eine zweite Möglichkeit sind Blut- und Urinproben – die wiederum geben Informationen über bestimmte Schadstoffkonzentration – aber eben nur zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die dritte Informationsquelle schließlich sind Fragebögen: Was haben Sie die letzte Woche gegessen? Welchen Schadstoffen waren Sie ausgesetzt? Wie viel Sport haben Sie gemacht? – doch die Antworten auf solche Fragen entsprechen nicht immer der Wirklichkeit. Die Zukunft, so Brenda Weis, sollte deshalb so aussehen:
"Sie gehen zum Arzt. Und zwar mit einem Messgerät, das sie am Handgelenk tragen – oder das an ihrem Rucksack befestigt ist - und das die Umwelteinflüsse genau erfasst hat, denen Sie in den letzten zwei Wochen ausgesetzt waren. Diese Daten bekommt der Arzt – im Prinzip geht das auch über das Internet – und weiß dann genau Bescheid. Oder, wenn es um ihre Essgewohnheiten geht: Anstatt einen Fragebogen auszufüllen, machen Sie einfach ein Foto von ihrer Mahlzeit, auch dieses Foto könnte dann über das Internet einem Arzt oder einem Labor übermittelt und mithilfe spezieller Programme ausgewertet werden, so dass nicht nur klar ist: Sie haben gestern Fisch gegessen, sondern auch: Wie viel, welchen Fisch und um welche Tageszeit? Das geht dann alles aus dem Foto hervor."
Die Erfassung der Umwelteinflüsse ist ein Teil des angekündigten 40-Millionen-Dollar-Programms. Darüber hinaus sollen sogenannte Biomarker entwickelt werden. Sie sollen dazu dienen, nicht die äußere Umwelt zu erfassen, sondern die tatsächlichen Auswirkungen im Körper. Insbesondere im Blut. Weis:
"Nehmen wir an, Sie waren einem bestimmten Luftschadstoff ausgesetzt, und der hat eine Entzündung in ihren Lungen hervorgerufen. Dann würde es schon helfen, diese Entzündung in einem frühen Stadium festzustellen, zum einen, um eventuell auch schon medizinisch vorzubeugen, zum anderen aber natürlich, um in Kombination mit den Informationen aus den Umweltsensoren Erfahrungen zu gewinnen, welche Umwelteinflüsse welche Wirkungen zeigen."
Ansätze für solche Techniken gibt es bereits. So ist es heute schon möglich, etwa bei Diabetikern den Blutzuckergehalt zu bestimmen, ohne eine Blutprobe zu nehmen: Indem man die elektrische Leitfähigkeit in den unteren Hautschichten misst. Erste Biosensoren für die Messung von Umweltschadstoffen wiederum werden, schätzt Brenda Weis, in etwa fünf Jahren verfügbar sein. Und am Ende, sollen die Gene dann doch wieder ins Spiel kommen. Weis:
"Wenn wir die Umwelteinflüsse und die körperlichen Veränderungen besser erfassen können und das mit dem Erbgut der Menschen abgleichen, dann werden wir besser erkennen, ob jemand aufgrund seiner Gene für bestimmte Krankheiten anfällig ist, oder ob es an äußeren Einflüssen liegt. Und das soll auch im Großen geschehen: Die Genetik hat anhand von Bevölkerungsstudien einiges herausgefunden über den Einfluss einzelner Gene. Die Erkenntnisse, die wir aus den Biosensoren gewinnen, sollen am Ende mit den genetischen Studien abgeglichen werden."
"Die Genetik und die genetischen Besonderheiten eines Menschen können wir heutzutage bereits sehr genau bestimmen. Hier hat sich die Forschung sehr schnell entwickelt. Doch welchen Umweltfaktoren ein Mensch ausgesetzt ist, können wir nur sehr begrenzt wirklich objektiv erfassen – dazu gehören seine Ernährung, die Chemikalien in seiner Umgebung, aber auch, wie viel Bewegung er hat. Hier haben wir bisher kaum verlässliche Informationen, und genau das ist das Ziel: Wir wollen Umwelteinflüsse auf der individuellen Ebene messen."
Welchen Umwelteinflüssen ein Mensch ausgesetzt ist, lässt sich bisher fast nur indirekt messen: Etwa über Umweltmessstationen, die an einer bestimmten Stelle aufgestellt sind und die Luftqualität erfassen. - Aber diese Messungen sind eben nur punktuell und lassen nur sehr begrenzt Rückschlüsse darauf zu, wie viel von dieser schlechten Luft ein einzelner Mensch einatmet. Eine zweite Möglichkeit sind Blut- und Urinproben – die wiederum geben Informationen über bestimmte Schadstoffkonzentration – aber eben nur zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die dritte Informationsquelle schließlich sind Fragebögen: Was haben Sie die letzte Woche gegessen? Welchen Schadstoffen waren Sie ausgesetzt? Wie viel Sport haben Sie gemacht? – doch die Antworten auf solche Fragen entsprechen nicht immer der Wirklichkeit. Die Zukunft, so Brenda Weis, sollte deshalb so aussehen:
"Sie gehen zum Arzt. Und zwar mit einem Messgerät, das sie am Handgelenk tragen – oder das an ihrem Rucksack befestigt ist - und das die Umwelteinflüsse genau erfasst hat, denen Sie in den letzten zwei Wochen ausgesetzt waren. Diese Daten bekommt der Arzt – im Prinzip geht das auch über das Internet – und weiß dann genau Bescheid. Oder, wenn es um ihre Essgewohnheiten geht: Anstatt einen Fragebogen auszufüllen, machen Sie einfach ein Foto von ihrer Mahlzeit, auch dieses Foto könnte dann über das Internet einem Arzt oder einem Labor übermittelt und mithilfe spezieller Programme ausgewertet werden, so dass nicht nur klar ist: Sie haben gestern Fisch gegessen, sondern auch: Wie viel, welchen Fisch und um welche Tageszeit? Das geht dann alles aus dem Foto hervor."
Die Erfassung der Umwelteinflüsse ist ein Teil des angekündigten 40-Millionen-Dollar-Programms. Darüber hinaus sollen sogenannte Biomarker entwickelt werden. Sie sollen dazu dienen, nicht die äußere Umwelt zu erfassen, sondern die tatsächlichen Auswirkungen im Körper. Insbesondere im Blut. Weis:
"Nehmen wir an, Sie waren einem bestimmten Luftschadstoff ausgesetzt, und der hat eine Entzündung in ihren Lungen hervorgerufen. Dann würde es schon helfen, diese Entzündung in einem frühen Stadium festzustellen, zum einen, um eventuell auch schon medizinisch vorzubeugen, zum anderen aber natürlich, um in Kombination mit den Informationen aus den Umweltsensoren Erfahrungen zu gewinnen, welche Umwelteinflüsse welche Wirkungen zeigen."
Ansätze für solche Techniken gibt es bereits. So ist es heute schon möglich, etwa bei Diabetikern den Blutzuckergehalt zu bestimmen, ohne eine Blutprobe zu nehmen: Indem man die elektrische Leitfähigkeit in den unteren Hautschichten misst. Erste Biosensoren für die Messung von Umweltschadstoffen wiederum werden, schätzt Brenda Weis, in etwa fünf Jahren verfügbar sein. Und am Ende, sollen die Gene dann doch wieder ins Spiel kommen. Weis:
"Wenn wir die Umwelteinflüsse und die körperlichen Veränderungen besser erfassen können und das mit dem Erbgut der Menschen abgleichen, dann werden wir besser erkennen, ob jemand aufgrund seiner Gene für bestimmte Krankheiten anfällig ist, oder ob es an äußeren Einflüssen liegt. Und das soll auch im Großen geschehen: Die Genetik hat anhand von Bevölkerungsstudien einiges herausgefunden über den Einfluss einzelner Gene. Die Erkenntnisse, die wir aus den Biosensoren gewinnen, sollen am Ende mit den genetischen Studien abgeglichen werden."