Dass die WAZ-Gruppe für zwei ihrer vier Ruhrgebiets-Titel nach neuen Führungskräften suchte, war in der Branche seit Wochen kein Geheimnis. Mitte der vergangenen Woche wurden schließlich die meist gehandelten Kandidaten auch offiziell aufs Schild gehoben: Noch in diesem Jahr soll Ulrich Reitz – bei der Rheinischen Post in Düsseldorf seit 1997 Chefredakteur – diesen Posten bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung in Essen übernehmen. Eine neue Position für den aktuellen WAZ-Chefredakteur Uwe Knüpfer muss die WAZ noch finden.
Im Dezember soll außerdem Klaus Schrotthofer bei der ebenfalls zur WAZ-Gruppe gehörenden Westfälischen Rundschau in Dortmund den in den Ruhestand wechselnden Chefredakteur Frank Bünte ablösen. Schrotthofer war bis Ende Juni Sprecher von Johannes Rau im Bundespräsidialamt und davor stellvertretender Chefredakteur bei der Berliner Zeitung. Seine SPD-Nähe ist kein Geheimnis, seine neue Position deshalb kaum überraschend. Schließlich ist die SPD noch immer mit 13 Prozent an der Westfälischen Rundschau beteiligt.
Erstaunlicher ist hingegen, dass an die Spitze der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung demnächst mit Ulrich Reitz ein ausgewiesen konservativer Kopf rückt. Im SPD-regierten Nordrhein-Westfalen gilt die WAZ, Deutschlands auflagenstärkste Regionalzeitung, traditionell als sozialdemokratisch gefärbt. Reitz, der früher bei der Zeitung "Die Welt" und beim Nachrichtenmagazin "Focus" arbeitete, macht in seinen Texten auf den Meinungsseiten der Rheinischen Post aus seiner Nähe zur CDU nie einen Hehl.
Während Branchen-Insider vermuten, die WAZ würde bereits auf einen möglichen Wahlsieg der CDU bei der Landtagswahl im kommenden Jahr ausgerichtet, bringt WAZ-Manager Bodo Hombach andere Argumente vor. Der ehemalige SPD-Kanzleramtsminister hatte bereits vor Wochen betont, die WAZ müsse zur Stabilisierung ihrer Auflage inhaltlich neu ausgerichtet werden und dabei als Vorbild die Rheinische Post gelobt. Dort hatte Ulrich Reitz das Konzept eines so genannten Autorenblattes durchgesetzt: mit längeren Artikeln, oft eigenwilliger Themensetzung und ganz ohne die Verwendung von dpa-Texten. Die Auflage aber ging im vergangenen Jahr dennoch zurück.
Im Dezember soll außerdem Klaus Schrotthofer bei der ebenfalls zur WAZ-Gruppe gehörenden Westfälischen Rundschau in Dortmund den in den Ruhestand wechselnden Chefredakteur Frank Bünte ablösen. Schrotthofer war bis Ende Juni Sprecher von Johannes Rau im Bundespräsidialamt und davor stellvertretender Chefredakteur bei der Berliner Zeitung. Seine SPD-Nähe ist kein Geheimnis, seine neue Position deshalb kaum überraschend. Schließlich ist die SPD noch immer mit 13 Prozent an der Westfälischen Rundschau beteiligt.
Erstaunlicher ist hingegen, dass an die Spitze der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung demnächst mit Ulrich Reitz ein ausgewiesen konservativer Kopf rückt. Im SPD-regierten Nordrhein-Westfalen gilt die WAZ, Deutschlands auflagenstärkste Regionalzeitung, traditionell als sozialdemokratisch gefärbt. Reitz, der früher bei der Zeitung "Die Welt" und beim Nachrichtenmagazin "Focus" arbeitete, macht in seinen Texten auf den Meinungsseiten der Rheinischen Post aus seiner Nähe zur CDU nie einen Hehl.
Während Branchen-Insider vermuten, die WAZ würde bereits auf einen möglichen Wahlsieg der CDU bei der Landtagswahl im kommenden Jahr ausgerichtet, bringt WAZ-Manager Bodo Hombach andere Argumente vor. Der ehemalige SPD-Kanzleramtsminister hatte bereits vor Wochen betont, die WAZ müsse zur Stabilisierung ihrer Auflage inhaltlich neu ausgerichtet werden und dabei als Vorbild die Rheinische Post gelobt. Dort hatte Ulrich Reitz das Konzept eines so genannten Autorenblattes durchgesetzt: mit längeren Artikeln, oft eigenwilliger Themensetzung und ganz ohne die Verwendung von dpa-Texten. Die Auflage aber ging im vergangenen Jahr dennoch zurück.