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VBE-Studie
Personalmangel in Kitas gefährdet zunehmend frühkindliche Bildung

Der Personalmangel in Kindertageseinrichtungen gefährdet laut einer Studie zunehmend die frühkindliche Bildung.

22.03.2023
    Eine Erzieherin sitz vor einer Kindergruppe in der Vorschule.
    Bildungsauftrag in Kitas laut einer VBE-Studie zunehmend gefährdet. (imago-images / Shotshop / Monkey Business 2)
    Kitas könnten ihren Auftrag in diesem Bereich nicht mehr im vollen Umfang leisten, teilte die Gewerkschaft "Verband Bildung und Erziehung" beim Deutschen Kitaleitungskongress in Düsseldorf mit. Bei einer Umfrage unter fast 5.400 Kita-Leitungen habe demnach fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten angegeben, dass sie in den zurückliegenden zwölf Monaten in mehr als 20 Prozent der Arbeitszeit mit zu wenig Personal arbeiten mussten. Hochgerechnet hätten damit im vergangenen Jahr etwa 10.000 Kitas in mehr als der Hälfte der Zeit in "aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung" gearbeitet. Das seien zweieinhalbmal so viele wie noch 2021 und 1.000 mehr als 2022. Weiter hieß es, es sei schwieriger geworden, passendes Personal zu gewinnen. Daher würden zum Teil auch Mitarbeiter eingestellt, die noch vor Jahren wegen mangelnder Qualifikation nicht beschäftigt worden wären, hieß es.
    Als Konsequenzen aus der Studie fordert der VBE unter anderem eine "verlässliche, aufeinander abgestimmte Finanzierungsgemeinschaft aus Bund, Ländern, Kommunen und Trägern“, die eine bundesweite Fachkräfteoffensive zum Ziel hat. Zudem seien schnelle Maßnahmen zur Beseitigung der Personalengpässe und nachhaltige Investitionen in eine "wahrnehmbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen" nötig. Der VBE vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von etwa 164.000 Pädagoginnen und Pädagogen.
    Diese Nachricht wurde am 21.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.