Renate Künast ist stolz auf die Wachstumsraten, die Bioprodukte in Deutschland verzeichnen können. Selbstbewusst nutzt die Ministerin die Tagung, um auf die politischen Programme zu verweisen, die diesen Erfolg ihrer Meinung nach ermöglicht haben: Vom Biosiegel über Bundesprogramm bis hin zum europäischen Aktionsplan, in den zahlreiche deutsche Vorstellungen eingeflossen seien. Obwohl der ökologische Landbau und die ökologische Lebensmittelwirtschaft laut Künast europaweit erst am Anfang ihres wirtschaftlichen Erfolges stehen, müsse man von einer hervorragenden deutschen Startposition sprechen.
Für die Zukunft kann man eigentlich sagen, bedeutet das in gleichem Maße Herausforderung und Chance: Weil wir nämlich einen stärkeren Wettbewerbsdruck durch Importe haben werden; aber auch Exportchancen für Bio-Lebensmittel aus Deutschland. Der Handel kommt übrigens jetzt übrigens erst in Rollen; und dabei spielt nicht nur die Produktion, sondern auch Vermarktungs- und Handelsstrukturen eine Rolle. Wettbewerbsfähige Strukturen, die wir heute schaffen, sind deshalb quasi Investitionen in Arbeitsplätze morgen.
Deswegen sei es wichtig, dass Produzenten, Verarbeiter, Handel, Verbände und Politik möglichst Produktion und Vermarktung im Auge haben. Auch sollten sie diese Ebenen besser vernetzen, meint Renate Künast. Durch nationale Programme und die Vorschläge des europäischen Aktionsplans seien bereits gute Anstöße erfolgt. Die gelte es jetzt fortzuführen und mit Leben zu erfüllen. Dass das leichter gesagt als getan ist, weiß auch die neue EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel.
Wenn es keinen Markt für Ökoprodukte gibt, werden die Landwirte den ökologischen Landbau auch nicht als viel versprechende Chance sehen. Ein gesundes und anhaltendes Wachstum des Öko-Sektors ist nur möglich, wenn mehrere Ökoprodukte nachgefragt werden. Als erstes müssen wir uns daher direkt an die Konsumenten richten.
Fortschritte beim Ankurbeln des Konsumenteninteresses verspricht sich die Agrarkommissarin von den im Aktionsplan vorgesehenen Informationskampagnen zur Verbraucheraufklärung. Außerdem plädiert Mariann Fischer-Boel für effizientere Kontrollen ökologischer Standards. Dies werde die Verbraucher motivieren.
Wer die Wachstumschancen der ökologischen Landwirtschaft verbessern will, kommt auch nach Meinung von Cees Veermann an einer Förderung der Nachfrage nicht vorbei. Der amtierende Vorsitzende des Europäischen Agrarrates ist sicher, dass viele Bürger von der Qualität biologischer Produkte überzeugt sind. Allerdings fehle es ihnen an der Bereitschaft, diese auch zu kaufen. Marketingfachleute, Verbraucherverbände und Landwirte müssten deswegen gemeinsam Strategien entwickeln, wie der Konsument zu wertvollen Bioprodukten kommt und der Landwirt zu Marktperspektiven
Dabei wünschte ich mir, dass Unternehmen und Verbraucher hier als Vorreiter auftreten. Der Änderungsprozess muss nämlich aus der Gesellschaft selbst kommen und nicht allein von staatlicher Seite.
Die Tagungsteilnehmer sehen dabei vor allem den Lebensmitteleinzelhandel am Zug. Der Naturkostfachhandel sei gut positioniert. Im Supermarkt aber, wo 97 Prozent der Verbraucher einkaufen, sei das Sortiment zu schmal, meint Erich Margrander, Herausgeber eines Fachmagazins für Naturprodukte.
Dort kommen frische Sortimente fast nicht vor. Sie kriegen keinen Tee, keinen Kaffee, kein Brot; zuwenig Käse, kein Fleisch, keine Wurst. Und ob solche Einkaufsstätten dann dafür gut sind, lustvoll Bio einzukaufen , das ist die Frage!
Die Vermarktung von Bio-Lebensmitteln im konventionellen Einzelhandel befindet sich nach Auffassung von Erich Margrander in einem Teufelskreis: Die Preise seien hoch und der Umsatz gering. Um das Marktsegment erweitern zu können und für die Kunden attraktiver zu machen, müsse man die Logistik verbessern und in eine Sortimentserweiterung investieren. Davor scheue der Handel zurück. Die Politik könne vielleicht mit Beratung zur Seite stehen. Letztlich aber, so die Fachleute auf der Tagung, seien es Unternehmensentscheidungen, die gefällt werden müssen.
Für die Zukunft kann man eigentlich sagen, bedeutet das in gleichem Maße Herausforderung und Chance: Weil wir nämlich einen stärkeren Wettbewerbsdruck durch Importe haben werden; aber auch Exportchancen für Bio-Lebensmittel aus Deutschland. Der Handel kommt übrigens jetzt übrigens erst in Rollen; und dabei spielt nicht nur die Produktion, sondern auch Vermarktungs- und Handelsstrukturen eine Rolle. Wettbewerbsfähige Strukturen, die wir heute schaffen, sind deshalb quasi Investitionen in Arbeitsplätze morgen.
Deswegen sei es wichtig, dass Produzenten, Verarbeiter, Handel, Verbände und Politik möglichst Produktion und Vermarktung im Auge haben. Auch sollten sie diese Ebenen besser vernetzen, meint Renate Künast. Durch nationale Programme und die Vorschläge des europäischen Aktionsplans seien bereits gute Anstöße erfolgt. Die gelte es jetzt fortzuführen und mit Leben zu erfüllen. Dass das leichter gesagt als getan ist, weiß auch die neue EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel.
Wenn es keinen Markt für Ökoprodukte gibt, werden die Landwirte den ökologischen Landbau auch nicht als viel versprechende Chance sehen. Ein gesundes und anhaltendes Wachstum des Öko-Sektors ist nur möglich, wenn mehrere Ökoprodukte nachgefragt werden. Als erstes müssen wir uns daher direkt an die Konsumenten richten.
Fortschritte beim Ankurbeln des Konsumenteninteresses verspricht sich die Agrarkommissarin von den im Aktionsplan vorgesehenen Informationskampagnen zur Verbraucheraufklärung. Außerdem plädiert Mariann Fischer-Boel für effizientere Kontrollen ökologischer Standards. Dies werde die Verbraucher motivieren.
Wer die Wachstumschancen der ökologischen Landwirtschaft verbessern will, kommt auch nach Meinung von Cees Veermann an einer Förderung der Nachfrage nicht vorbei. Der amtierende Vorsitzende des Europäischen Agrarrates ist sicher, dass viele Bürger von der Qualität biologischer Produkte überzeugt sind. Allerdings fehle es ihnen an der Bereitschaft, diese auch zu kaufen. Marketingfachleute, Verbraucherverbände und Landwirte müssten deswegen gemeinsam Strategien entwickeln, wie der Konsument zu wertvollen Bioprodukten kommt und der Landwirt zu Marktperspektiven
Dabei wünschte ich mir, dass Unternehmen und Verbraucher hier als Vorreiter auftreten. Der Änderungsprozess muss nämlich aus der Gesellschaft selbst kommen und nicht allein von staatlicher Seite.
Die Tagungsteilnehmer sehen dabei vor allem den Lebensmitteleinzelhandel am Zug. Der Naturkostfachhandel sei gut positioniert. Im Supermarkt aber, wo 97 Prozent der Verbraucher einkaufen, sei das Sortiment zu schmal, meint Erich Margrander, Herausgeber eines Fachmagazins für Naturprodukte.
Dort kommen frische Sortimente fast nicht vor. Sie kriegen keinen Tee, keinen Kaffee, kein Brot; zuwenig Käse, kein Fleisch, keine Wurst. Und ob solche Einkaufsstätten dann dafür gut sind, lustvoll Bio einzukaufen , das ist die Frage!
Die Vermarktung von Bio-Lebensmitteln im konventionellen Einzelhandel befindet sich nach Auffassung von Erich Margrander in einem Teufelskreis: Die Preise seien hoch und der Umsatz gering. Um das Marktsegment erweitern zu können und für die Kunden attraktiver zu machen, müsse man die Logistik verbessern und in eine Sortimentserweiterung investieren. Davor scheue der Handel zurück. Die Politik könne vielleicht mit Beratung zur Seite stehen. Letztlich aber, so die Fachleute auf der Tagung, seien es Unternehmensentscheidungen, die gefällt werden müssen.