
Der australische Chefplaner der umstrittenen Spiele, Aron D'Souza, reagierte mit scharfen Worten auf die jüngste Ankündigung des Weltschwimmverbands "World Aquatics", Athleten, Trainer und Funktionäre zu sperren, die sich an der Veranstaltung beteiligten. Der Jurist sprach laut australischen Medien von Einschüchterungstaktiken und warf dem Verband vor, ein Monopol zu schützen. Er erklärte, er werde jedem Athleten rechtliche Schritte finanzieren, der an den "Enhanced Games" - zu Deutsch: "Verbesserte" oder "Optimierte Spiele" - teilnehmen wolle. Das Verhalten des Weltverbands sei "ekelhaft" und zudem höchstwahrscheinlich illegal.
Peter Thiel, Donald Trump Jr. und Christian Angermayer unterstützen die "Enhanced Games"
D'Souza kooperiert mit einflussreichen Personen wie dem deutsch-amerikanischen Tech-Milliardär Peter Thiel und dem Unternehmer Donald Trump Jr. Sie sehen darin offenbar den Ausdruck eines extremen Individualismus und eines absoluten Rechts auf Freiheit. Der Sohn des US-Präsidenten erklärte, die "Enhanced Games" stünden für die Zukunft. Es handele sich um "echten Wettbewerb, echte Freiheit und echte Rekorde". Auch der milliardenschwere deutsch-britische Investor Christian Angermayer unterstützt die Spiele.
Zu Wochenbeginn hatte World Aquatics seine Satzung angepasst. Demnach könnte jeder, der Doping unterstützt, von offiziellen Funktionen im Schwimmsport sowie der Teilnahme an Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen und anderen Großveranstaltungen ausgeschlossen werden. Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Schwimm-Verbands, Pommer, hatte jüngst von "perversen Menschenversuchen" gesprochen. Auch andere Sportverbände verurteilten das Vorhaben scharf. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hält die Idee der Spiele für "irreführend und grundlegend falsch".
Premiere der "Enhanced Games" soll Mai 2026 in Las Vegas sein
Die "Enhanced Games" sollen im kommenden Jahr vom 21. bis 24. Mai in Las Vegas erstmals ausgetragen werden. Für die Premiere sind Wettkämpfe im Schwimmen, in der Leichtathletik und im Gewichtheben vorgesehen. Unter "medizinischer Aufsicht", wie die Organisatoren betonen, dürfen dann gedopte Sportlerinnen und Sportler - also solche, die leistungssteigernde Substanzen eingenommen haben - gegeneinander antreten. Pro Wettkampf wurden Prämien in Höhe von 500.000 US-Dollar angekündigt, bei einem "Weltrekord" im 100-Meter-Sprint oder über 50 Meter im Schwimmen winkt ein Bonus von einer Million US-Dollar. Eigentlich sollten die "Doping-Spiele" bereits 2024 stattfinden. Dann wurden sie zunächst auf dieses Jahr und dann auf nächstes Jahr verschoben.
Weitere Informationen zu den "Enhanced Games"
Diese Nachricht wurde am 05.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.