Bereits von weitem sind die Maispflanzen zu sehen, die noch immer auf dem belasteten Feld in Brilon-Scharfenberg stehen. Die braunen Stengel fallen auf zwischen den ansonsten abgeernteten Äckern am Rande des Ortes. Auf dem angrenzenden Feldweg lädt ein Bagger Schottersteine von der Ladefläche eines Lastwagens - die Sanierungsarbeiten sind noch in vollem Gang. Direkt neben der verseuchten Fläche fließt ein Rinnsal: das Flüsschen Steinbecke, das widerum in die Möhne mündet. Als im vergangenen Sommer Perfluorierte Tenside im Wasser der Möhnetalsperre gemessen wurden, konnten Wissenschaftler der Universität Bonn relativ schnell deren Weg bis auf den Acker in Brilon zurückverfolgen. Bald stand fest, dass die PFT in einem Düngemittel enthalten waren. Gegen den Hersteller und die Vertreiberfirma laufen inzwischen mehrere Strafverfahren.
Auf dem Feldweg steht eine Gruppe Ingenieure in Schutzanzügen und Gummistiefeln und diskutiert mit dem Fachdienstleiter der Bodenschutzbehörde des Landkreises. Reinhard Pape kommt mehrmals pro Woche hierher, er hat gemeinsam mit den Mitarbeitern eines Bielefelder Ingenieursbüros den Plan für die Sanierung entworfen.
"Im Prinzip geht es darum, dass man an der Quelle hier, wo die PFT mit dem Wasser abgeschwemmt werden, die PFT zurückhält und das Wasser gereinigt dem Wasserhaushalt übergibt."
Eine Filteranlage musste vor Ort extra eingerichtet werden. Denn für den Umgang mit PFT-verseuchten Böden und Gewässern gab es bis dahin keinerlei Erfahrungswerte in Deutschland. Und so mussten Reinhard Pape und seine Ingenieure Pionierarbeit leisten. Zunächst einmal galt es, das verunreinigte Wasser, das vom Feld in die Steinbecke fließt, mit einem parallel zum Feld laufenden Grabensystem abzufangen.
"Wir heben einen Graben aus in der Tiefe von 3 bis 3,50 Meter bis ins Festgestein hinein und dann wird der ganze Graben mit Schotter verfüllt. Dadurch wird das ganze Wasser, das von der Fläche abfließt und PFT-belastet ist über die Dränage abgefangen."
Der Graben mündet in ein Auffangbecken, das mit einer Plastikplane ausgelegt ist. Darin wird das Wasser gesammelt und durch ein Rohr in die Filteranlage am oberen Rand des Feldes geleitet. Die blau gestrichenen Metallbehälter erinnern an Silos und sind gefüllt mit Aktivkohle, die die Tenside absorbiert.
"Das ist eine zweistufige Aktivkohlefilteranlage mit vorgeschaltetem Sandfilter. In dem Sandfilter werden die Feinteile aus dem Wasser herausgeholt. In dem ersten Filter werden die organischen Stoffe aus dem Wasser geholt, in dem zweiten die PFTs. Das Wasser ist dann weitgehend PFT-frei."
Seit zwei Wochen steht die Anlage, und in wenigen Tagen werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Rund eine Millionen Euro hat die Sanierung des Feldes in Brilon bisher gekostet. Der Betrieb der Filteranlage wird mit 200.000 Euro pro Jahr veranschlagt. Für die Ausgaben müssen die Verursacher aufkommen, doch die weigern sich bislang zu zahlen. Doch ein Ende des PFT-Skandals ist damit noch lange nicht in Sicht: Die Bodenschutzbehörde geht davon aus, dass insgesamt etwa 1000 weitere Flächen verseucht sind, nur 60 davon liegen im Hochsauerlandkreis. Denn der verunreinigte Dünger wurde bis nach Nordhessen und Niedersachsen geliefert.
Auf dem Feldweg steht eine Gruppe Ingenieure in Schutzanzügen und Gummistiefeln und diskutiert mit dem Fachdienstleiter der Bodenschutzbehörde des Landkreises. Reinhard Pape kommt mehrmals pro Woche hierher, er hat gemeinsam mit den Mitarbeitern eines Bielefelder Ingenieursbüros den Plan für die Sanierung entworfen.
"Im Prinzip geht es darum, dass man an der Quelle hier, wo die PFT mit dem Wasser abgeschwemmt werden, die PFT zurückhält und das Wasser gereinigt dem Wasserhaushalt übergibt."
Eine Filteranlage musste vor Ort extra eingerichtet werden. Denn für den Umgang mit PFT-verseuchten Böden und Gewässern gab es bis dahin keinerlei Erfahrungswerte in Deutschland. Und so mussten Reinhard Pape und seine Ingenieure Pionierarbeit leisten. Zunächst einmal galt es, das verunreinigte Wasser, das vom Feld in die Steinbecke fließt, mit einem parallel zum Feld laufenden Grabensystem abzufangen.
"Wir heben einen Graben aus in der Tiefe von 3 bis 3,50 Meter bis ins Festgestein hinein und dann wird der ganze Graben mit Schotter verfüllt. Dadurch wird das ganze Wasser, das von der Fläche abfließt und PFT-belastet ist über die Dränage abgefangen."
Der Graben mündet in ein Auffangbecken, das mit einer Plastikplane ausgelegt ist. Darin wird das Wasser gesammelt und durch ein Rohr in die Filteranlage am oberen Rand des Feldes geleitet. Die blau gestrichenen Metallbehälter erinnern an Silos und sind gefüllt mit Aktivkohle, die die Tenside absorbiert.
"Das ist eine zweistufige Aktivkohlefilteranlage mit vorgeschaltetem Sandfilter. In dem Sandfilter werden die Feinteile aus dem Wasser herausgeholt. In dem ersten Filter werden die organischen Stoffe aus dem Wasser geholt, in dem zweiten die PFTs. Das Wasser ist dann weitgehend PFT-frei."
Seit zwei Wochen steht die Anlage, und in wenigen Tagen werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Rund eine Millionen Euro hat die Sanierung des Feldes in Brilon bisher gekostet. Der Betrieb der Filteranlage wird mit 200.000 Euro pro Jahr veranschlagt. Für die Ausgaben müssen die Verursacher aufkommen, doch die weigern sich bislang zu zahlen. Doch ein Ende des PFT-Skandals ist damit noch lange nicht in Sicht: Die Bodenschutzbehörde geht davon aus, dass insgesamt etwa 1000 weitere Flächen verseucht sind, nur 60 davon liegen im Hochsauerlandkreis. Denn der verunreinigte Dünger wurde bis nach Nordhessen und Niedersachsen geliefert.