Forschende Pharmaunternehmen, die in Deutschland für mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Medikamenten stehen, versprechen, die neuen Rabatte pünktlich zum 1. Februar abzurechnen. Obwohl sie die Maßnahmen ablehnen, die das Arzneimittel-Neuordnungsgesetz AMNOG vorsieht, machen sie mit. Der zweite Teil des Gesetzes dreht sich erneut um die Preise für patentgeschützte Präparate und die Frage, welche Arzneimittel den Patentschutz überhaupt verdienen. Der soll ihnen nur zugestanden werden, wenn es sich bei ihnen um echte Innovationen und nicht um Nachahmer-Präparate handelt. Die Gegenposition zur Pharmaindustrie vertreten die gesetzlichen Krankenkassen - wie Uwe Deh vom AOK-Bundesverband:
"Es wird sozusagen die Spreu vom Weizen getrennt. Extrem wichtig, weil es darf nicht noch Jahrzehnte dauern, bis für die Ärzte und Patienten in Deutschland wirklich die Sicherheit da ist, dass die Arzneimittel einen hohen Nutzen haben, eine hohe Wirksamkeit und dann auch noch einen vernünftigen Preis."
Forschende Pharmaunternehmen, für die der Patentschutz wichtig ist, der sie mit höheren Einnahmen für ihre Forschungsarbeit belohnt, sie fühlten sich unwohl mit dem neuen Preisgefüge. Jedes Jahr laufen Patente aus, die allein in Deutschland rund eine Milliarde Euro Umsatz betreffen. Zusätzlich macht der Staat Vorgaben für Milliardenkürzungen bei den Arzneimitteln. Egal wie gut neue Medikamente sein mögen, es wird auf jeden Fall auch an ihnen gespart werden. Dass neue Wirkstoffe aufwendige Behandlungen bis hin zu Operationen überflüssig machen, interessiert bisher nicht. Hagen Pfundner vom Verband forschender Arzneimittelhersteller spricht von einer Sondersteuer auf Innovationen:
"Sei es zum Beispiel Reduktion von Fehlzeiten, Reduktion von Krankheitstagen insgesamt, sei es sekundäre Prävention, Verhinderung von Neuauftreten oder Wiederauftreten von Erkrankungen. Sei es die Produktivität am Arbeitsplatz, also Kopfschmerzen kann ich behandeln, dann bin ich wieder produktiver. Die Leistung wird häufig nicht gesehen, sondern es werden allein die Kosten gesehen."
Gesundheitsdividende nennt man die positiven Nebenwirkungen, welche die Arzneimittel für die gesamte Volkswirtschaft haben. Nur messen lässt sich das kaum. Was ohne bestimmte Arzneimittel wäre, weiß man nicht, weil es meist viele Präparate gibt, die ähnlich wirken. Oft ist es schon schwierig, die Wirkung des neuen vom alten Mittel abzugrenzen. Für deutsche Hersteller kann es zum Problem werden, dass die Geschäfte auf dem Heimatmarkt nur noch stagnieren:
"Wenn wir ausschließlich auf unsere Exporte setzen, dann wachsen andere Märkte, und die relative Bedeutung von Deutschland nimmt ab. Und dort, wo ich wachse, ist dann natürlich auch die Bereitschaft zu investieren größer. Insofern kann es zu einer Verlagerung von Investitionen kommen, wir sehen erste Trends, dass eine solche Verlagerung stattfindet, und das erfüllt mich doch mit Sorge."
Pfundners Unternehmen Roche hat soeben 200 Millionen Euro in Bayern investiert, aber erst nach einem zähen Ringen. Preismoratorium und Zwangsrabatte für Arzneimittel passten nicht zu den Überschüssen in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die sind auch der hohen Wirksamkeit von Arzneimitteln zu verdanken, die an anderer Stelle Kosten sparen.
"Es wird sozusagen die Spreu vom Weizen getrennt. Extrem wichtig, weil es darf nicht noch Jahrzehnte dauern, bis für die Ärzte und Patienten in Deutschland wirklich die Sicherheit da ist, dass die Arzneimittel einen hohen Nutzen haben, eine hohe Wirksamkeit und dann auch noch einen vernünftigen Preis."
Forschende Pharmaunternehmen, für die der Patentschutz wichtig ist, der sie mit höheren Einnahmen für ihre Forschungsarbeit belohnt, sie fühlten sich unwohl mit dem neuen Preisgefüge. Jedes Jahr laufen Patente aus, die allein in Deutschland rund eine Milliarde Euro Umsatz betreffen. Zusätzlich macht der Staat Vorgaben für Milliardenkürzungen bei den Arzneimitteln. Egal wie gut neue Medikamente sein mögen, es wird auf jeden Fall auch an ihnen gespart werden. Dass neue Wirkstoffe aufwendige Behandlungen bis hin zu Operationen überflüssig machen, interessiert bisher nicht. Hagen Pfundner vom Verband forschender Arzneimittelhersteller spricht von einer Sondersteuer auf Innovationen:
"Sei es zum Beispiel Reduktion von Fehlzeiten, Reduktion von Krankheitstagen insgesamt, sei es sekundäre Prävention, Verhinderung von Neuauftreten oder Wiederauftreten von Erkrankungen. Sei es die Produktivität am Arbeitsplatz, also Kopfschmerzen kann ich behandeln, dann bin ich wieder produktiver. Die Leistung wird häufig nicht gesehen, sondern es werden allein die Kosten gesehen."
Gesundheitsdividende nennt man die positiven Nebenwirkungen, welche die Arzneimittel für die gesamte Volkswirtschaft haben. Nur messen lässt sich das kaum. Was ohne bestimmte Arzneimittel wäre, weiß man nicht, weil es meist viele Präparate gibt, die ähnlich wirken. Oft ist es schon schwierig, die Wirkung des neuen vom alten Mittel abzugrenzen. Für deutsche Hersteller kann es zum Problem werden, dass die Geschäfte auf dem Heimatmarkt nur noch stagnieren:
"Wenn wir ausschließlich auf unsere Exporte setzen, dann wachsen andere Märkte, und die relative Bedeutung von Deutschland nimmt ab. Und dort, wo ich wachse, ist dann natürlich auch die Bereitschaft zu investieren größer. Insofern kann es zu einer Verlagerung von Investitionen kommen, wir sehen erste Trends, dass eine solche Verlagerung stattfindet, und das erfüllt mich doch mit Sorge."
Pfundners Unternehmen Roche hat soeben 200 Millionen Euro in Bayern investiert, aber erst nach einem zähen Ringen. Preismoratorium und Zwangsrabatte für Arzneimittel passten nicht zu den Überschüssen in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die sind auch der hohen Wirksamkeit von Arzneimitteln zu verdanken, die an anderer Stelle Kosten sparen.