
Mit seinem Angriff auf die Wissenschaft folge Trump dem Vorbild von Autokraten in Russland und Ungarn. Er wolle zeigen, ”dass er die Unis einfach zerstören kann”, sagte der Professor der Yale University im Deutschlandfunk. Der US-Präsident greife das ganze System an, weil Wissen und Forschung für ihn eine "Bedrohung" seien - so wie für alle autokratischen Führer insgesamt. "Das sehen wir in Russland, das sehen wir in Ungarn - überall dort, wo es keine Demokratie mehr gibt."
Faschismus in den USA
Für Stanley entwickeln sich Politik und Gesellschaft in den USA klar in Richtung Faschismus. "Wir sind schon da - in den frühen Jahren", sagte der Professor und nannte als Beispiele die Verhaftung von Studenten oder das Bedienen entsprechender Narrative, wie die angebliche Bedrohung der Nation durch Einwanderer. Das sei faschistische Ideologie, die die Demokratie angreife. In seiner Arbeit beschäftigt sich der Philosoph unter anderem mit der Entwicklung und den Mechanismen der politischen Bewegung. Dazu veröffentlichte er unter anderem das Buch "How Fascism Works" (2018), das im vergangenen Jahr auch auf Deutsch erschienen ist.
Persönliche Konsequenzen
Stanley kündigte persönliche Konsequenzen an. Er wolle noch bis zum Jahresende in Yale bleiben und dann an die Universität Toronto in Kanada wechseln. Der Universitätsprofessor ist Jude mit deutsch-polnischen Wurzeln und hat einen Teil seiner Familie im Holocaust verloren.
Diese Nachricht wurde am 26.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.