
Er begründete das damit, dass Prestige-Hierarchien schon viel länger existierten und die Statuswahrnehmung tief in unsere Psyche eingebaut sei.
Klassenzugehörigkeit ist dabei für Sauer kein primär ökonomisches Phänomen. Als Beispiele nennt er Neureiche einerseits sowie Menschen in kreativen Berufen, die häufig über ein geringes Einkommen, aber einen hohen sozialen Status verfügen, andererseits. Der Philosoph ist überzeugt, dass sich Klassenunterschiede nicht durch materielle Umverteilung aufheben lassen. Stattdessen würden sich die Statuswettbewerbe auf nicht-ökonomisches Terrain verlagern, also auf kulturelle, symbolische und moralische Faktoren.
Die rechtspopulistische Bewegung, die sich gerade in vielen westlichen Gesellschaften vollzieht, erklärt sich für Sauer ebenfalls zum Teil aus diesen Statuswettbewerben: dadurch, dass sich einzelne Gruppen nicht anerkannt und verletzt fühlen.
Das gesamte Gespräch mit Hanno Sauerkann hier nachgehört werden.
Diese Nachricht wurde am 05.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.