"Unsere Leben und unsere Entscheidungen. Jede Begegnung. Eröffnet eine neue mögliche Richtung."
"Die Musik aus meinem Traum."
"Ich nenne es das Wolken-Atlas- Sextett. Ich habe ganze Sätze darin geschrieben in der Vorstellung, dass wir uns in verschiedenen Leben, verschiedenen Epochen immer wieder begegnen."
Das Kino ist häufig nur Kommerz. Mit immer neuen Varianten des ewig Gleichen. Manchmal ist Kino auch gehobenes Kunstgewerbe mit ganz viel Kitsch und noch mehr Klischees. Dann kann es gelegentlich auch wertvoll sein. Ganz selten aber ist es Kunst mit großen Momenten, die auf die Weltsicht der Zukunft vorbereiten. So war das zum Beispiel bei "Matrix". Die Szene, bei der die Hauptfigur Neo zwischen der blauen und der roten Pille wählen soll, also zwischen Realität und Fantasie, gehört inzwischen zu den meistzitierten Zeilen der Kinogeschichte.
Die Wachowski-Geschwister hatten 1999 bewiesen, dass man aufwendiges Kino mit spektakulären Schauwerten machen kann - ohne einen philosophischen Hintergrund zu vernachlässigen. "Matrix" stellte sogar die Frage nach der Paranoia, die hinter jeder Fantasieleistung steckt. Wer sind wir, und wenn ja: warum? Diese Fragen trieben damals ein Millionenpublikum um, das die Wachowskis nach einigen Zwischenwerken nun wieder gewinnen wollen. Nicht nur um die deutschen Kinogelder in Berlin-Babelsberg zu bekommen, sondern auch die gemeinsame Experimentierfreude brachten sie dazu, sich mit dem deutschen Regisseur Tom Tykwer zusammenzutun. Der umfangreiche Roman von David Mitchell mit seinen extremen Zeitsprüngen und einem psychedelischen Stil galt lange als definitiv unverfilmbar. Das amerikanisch-deutsche-Regietrio hat es dennoch gewagt, die Geschichte, die 500 Jahre umfasst, auf Film zu bannen. Mit einem erstaunlichen Ergebnis:
"Freitag der 15. Wir sind in See gestochen. Ich steh nun unter Quarantäne, bin getrennt von Passagieren und Mannschaft. Mein einziger Wunsch ist, nach Hause zurückzukehren."
"Mein lieber Sixmak. Ich brauche Deine Hilfe. Ich bin süchtig nach dem Tagebuch eines sterbenden Anwalts, der 1949 von einer Pazifikinsel nach San Francisco reiste. Die zweite Hälfte fehlt. Es macht mich völlig verrückt. Ein halb gelesenes Buch ist letzten Endes wie eine halb beendete Liebesaffäre."
Wie in "Matrix" geht es zu gleichen Teilen um Philosophie und Action.
1849: Der amerikanische Anwalt Adam Ewing bereist den Pazifik, wo er mit der Unterdrückung der Maori konfrontiert wird.
1973: Die aufstrebende Journalistin Luisa Rey steckt in einem Fahrstuhl zusammen mit Rufus Sixsmith fest. Im Gespräch erhält sie Hinweise auf eine Top-Story über einen fehlerhaften Atommeiler.
2012: Dem alternden Verleger Timothy Cavendish gelingt der große Wurf mit einem Buch dessen Autor einen Kritiker vom Dach geworfen hat.
2144: Der weibliche Klon Sonmi~451 wird in Korea des Verbrechens angeklagt, ein Mensch sein zu wollen.
2346: In einem postapokalyptischen Hawaii freundet sich der einfache Ziegenhirte Zachary mit Meronym, der Botschafterin des technologisierten Volks der "Prescients", an. Die Prescients hüten die alte Technologie. So hat Meronym einen "Orator", der ein Mädchengesicht als Hologramm zeigt und eine für Zachary unverständliche Sprache spricht.
Verwirrt? Keine Angst, dieser Film hält die Handlungsstränge penibel auseinander und ermöglicht es auch immer wieder vom Fühlen ins Denken hinüber zu wechseln. Das wird vielleicht nicht der Kassenerfolg, den sich Produktion und Verleih erträumen. Es ist aber jetzt schon der wichtigste und vielstimmigste Film des Jahres. Kino - das ist vielleicht nicht immer Kunst und eher selten Philosophie. Aber wenn es einmal gelingt, den reinen Spaß der Kino-Action mit der Freude am Denken zu versöhnen, dann kann es schon heiter werden mitten in einem Kino in ihrer Nachbarschaft:
"Gestern führte mein Leben in eine Richtung. Heute führt es in eine andere."
"Die Musik aus meinem Traum."
"Ich nenne es das Wolken-Atlas- Sextett. Ich habe ganze Sätze darin geschrieben in der Vorstellung, dass wir uns in verschiedenen Leben, verschiedenen Epochen immer wieder begegnen."
Das Kino ist häufig nur Kommerz. Mit immer neuen Varianten des ewig Gleichen. Manchmal ist Kino auch gehobenes Kunstgewerbe mit ganz viel Kitsch und noch mehr Klischees. Dann kann es gelegentlich auch wertvoll sein. Ganz selten aber ist es Kunst mit großen Momenten, die auf die Weltsicht der Zukunft vorbereiten. So war das zum Beispiel bei "Matrix". Die Szene, bei der die Hauptfigur Neo zwischen der blauen und der roten Pille wählen soll, also zwischen Realität und Fantasie, gehört inzwischen zu den meistzitierten Zeilen der Kinogeschichte.
Die Wachowski-Geschwister hatten 1999 bewiesen, dass man aufwendiges Kino mit spektakulären Schauwerten machen kann - ohne einen philosophischen Hintergrund zu vernachlässigen. "Matrix" stellte sogar die Frage nach der Paranoia, die hinter jeder Fantasieleistung steckt. Wer sind wir, und wenn ja: warum? Diese Fragen trieben damals ein Millionenpublikum um, das die Wachowskis nach einigen Zwischenwerken nun wieder gewinnen wollen. Nicht nur um die deutschen Kinogelder in Berlin-Babelsberg zu bekommen, sondern auch die gemeinsame Experimentierfreude brachten sie dazu, sich mit dem deutschen Regisseur Tom Tykwer zusammenzutun. Der umfangreiche Roman von David Mitchell mit seinen extremen Zeitsprüngen und einem psychedelischen Stil galt lange als definitiv unverfilmbar. Das amerikanisch-deutsche-Regietrio hat es dennoch gewagt, die Geschichte, die 500 Jahre umfasst, auf Film zu bannen. Mit einem erstaunlichen Ergebnis:
"Freitag der 15. Wir sind in See gestochen. Ich steh nun unter Quarantäne, bin getrennt von Passagieren und Mannschaft. Mein einziger Wunsch ist, nach Hause zurückzukehren."
"Mein lieber Sixmak. Ich brauche Deine Hilfe. Ich bin süchtig nach dem Tagebuch eines sterbenden Anwalts, der 1949 von einer Pazifikinsel nach San Francisco reiste. Die zweite Hälfte fehlt. Es macht mich völlig verrückt. Ein halb gelesenes Buch ist letzten Endes wie eine halb beendete Liebesaffäre."
Wie in "Matrix" geht es zu gleichen Teilen um Philosophie und Action.
1849: Der amerikanische Anwalt Adam Ewing bereist den Pazifik, wo er mit der Unterdrückung der Maori konfrontiert wird.
1973: Die aufstrebende Journalistin Luisa Rey steckt in einem Fahrstuhl zusammen mit Rufus Sixsmith fest. Im Gespräch erhält sie Hinweise auf eine Top-Story über einen fehlerhaften Atommeiler.
2012: Dem alternden Verleger Timothy Cavendish gelingt der große Wurf mit einem Buch dessen Autor einen Kritiker vom Dach geworfen hat.
2144: Der weibliche Klon Sonmi~451 wird in Korea des Verbrechens angeklagt, ein Mensch sein zu wollen.
2346: In einem postapokalyptischen Hawaii freundet sich der einfache Ziegenhirte Zachary mit Meronym, der Botschafterin des technologisierten Volks der "Prescients", an. Die Prescients hüten die alte Technologie. So hat Meronym einen "Orator", der ein Mädchengesicht als Hologramm zeigt und eine für Zachary unverständliche Sprache spricht.
Verwirrt? Keine Angst, dieser Film hält die Handlungsstränge penibel auseinander und ermöglicht es auch immer wieder vom Fühlen ins Denken hinüber zu wechseln. Das wird vielleicht nicht der Kassenerfolg, den sich Produktion und Verleih erträumen. Es ist aber jetzt schon der wichtigste und vielstimmigste Film des Jahres. Kino - das ist vielleicht nicht immer Kunst und eher selten Philosophie. Aber wenn es einmal gelingt, den reinen Spaß der Kino-Action mit der Freude am Denken zu versöhnen, dann kann es schon heiter werden mitten in einem Kino in ihrer Nachbarschaft:
"Gestern führte mein Leben in eine Richtung. Heute führt es in eine andere."