Pertsch und der ebenfalls freie Journalist Udo Stiehl hatten die "Floskelwolke" vor neun Jahren ins Leben gerufen. Mit ihrem Projekt wollten sie auf "Floskeln, Phrasen und weitere fragwürdige Formulierungen in deutschsprachigen Nachrichtentexten" aufmerksam machen.
Das Duo verlieh auch den Negativpreis "Floskel des Jahres" - zuletzt für das Wort "Freiheit" für seine laut den Betreibern missbräuchliche Umdeutung im Zuge der Debatte um Corona-Beschränkungen. Weiterhin erscheinen soll die "Floskel des Monats" in der Fachzeitschrift "journalist" des Deutschen Journalisten-Verbands, allerdings in veränderter Form.
Viele Fans außerhalb des Journalismus
Sebastian Pertsch sagte, ihn habe über all die Jahre an dem Projekt begeistert, dass sich viele Leute dafür interessiert hätten, die gar nichts mit dem Journalismus zu tun haben. Da habe man viele treue Fans gewonnen. Pertsch betonte zudem, man habe mit der Floskelwolke nie anprangernd sein wollen.
In einer gemeinsamen Mitteilung von Pertsch und Stiehl auf der Homepage heißt es im Rückblick: "Worte haben bekanntlich Macht – und die PR weiß das auszunutzen. Gefährlich kann es werden, wenn sich Manipulatives und Desinformation in journalistischen Texten unbemerkt verbreiten. Verbale Provokationen, fragwürdige Begriffe, ausgeleierte Floskeln und geframte Phrasen vornehmlich aus der Politik prägen die Nachrichtenberichterstattung. Framing und Begriffskaperungen sind alltäglich und werden gezielt eingesetzt. Auf diese Problematiken fokussierten wir uns."
------
Transparenzhinweis: Udo Stiehl ist Mitarbeiter der Nachrichtenredaktion im Deutschlandfunk.
Transparenzhinweis: Udo Stiehl ist Mitarbeiter der Nachrichtenredaktion im Deutschlandfunk.
Diese Nachricht wurde am 11.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.